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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Turnierfavorit Zverev scheitert am überragenden Humbert

Der junge Franzose spielt eines der besten Matches seiner Karriere und trifft fast jeden Ball

Gestatten, Ugo Humbert, 22 Jahre, französisches Talent mit gewaltig schnellem linken Arm. Und flinken Beinen. Und starkem Aufschlag. Und Nerven wie Drahtseilen. So kommt es, dass selbst ein gut aufgelegter Alexander Zverev (24) an diesem noch eher unbekannten Mann bei den 28. NOVENTI OPEN gescheitert ist. 7:6(4), 3:6, 6:3 endete das Achtelfinale der beiden – das bislang wohl hochklassigste Match des Turniers.

Man kann dem besten deutschen Tennisspieler dieser Tage nicht viel vorwerfen. Er probierte alles, schlug gut auf, nutzte die wenigen Chancen, doch es reichte nicht. Viel zu oft hatte der 22-Jährige aus Metz die bessere Antwort parat. Von rechts nach links hetzte ihn Zverev und wieder zurück, doch wehe der Favorit wurde mit einem Ball zu kurz – sofort schlug es auf seiner Seite ein. „Es war sicher eins meiner besten Spiele jemals auf Rasen. Ich habe mit dem nötigen Selbstbewusstsein und guten Nerven gespielt“, sagte Humbert später.

Vor allem im ersten Satz servierten beide noch dazu überragend. Allein Zverev gelangen 11 Asse. Es gab keinen einzigen Breakball. Im Tie-Break machte Humbert jedoch die Big Points, holte ihn mit 7:4. Zverev ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Er drehte zu Beginn des 2. Durchgangs auf und holte sich gleich das Break. In dieser Phase störte ihn allerhöchstens noch die Sonne. Als beim Seitenwechsel das Ballkind den Schirm zu hoch hielt, übernahm der Deutsche den Schirm lieber selbst. Ein seltener Anblick: Der Weltranglistensechste mit Schirm in der Hand auf der Bank. Über etliche hochklassige Ballwechsel ging es weiter zum 6:3 für Zverev.

Doch Ugo Humbert glaubte weiter an seine Chance, geriet allerdings im dritten Spiel der letzten Satzes selbst unter Druck. Ein Netzroller verhalf dem deutschen ATP-Weltmeister von 2018 zum Breakball. Humbert ließ eiskalt ein Ass folgen. Im nächsten Aufschlagspiel wackelte der Favorit dann selbst und ein unglaublicher Rückhandkonter aus vollem Lauf brachte dem Franzosen das 3:1. Den Vorsprung transportierte er sicher ins Ziel. Nach 1:52 Stunden landete Alexander Zverevs letzter Vorhandreturn im Netz. Dabei wollte er doch die NOVENTI OPEN so gern endlich einmal gewinnen. "Ich weiß nicht, was ich groß hätte ändern können - außer vielleicht ein paar mehr Returns besser zu platzieren", sagte der Hamburger: "Man verliert nie gerne, aber so wie ich gespielt habe, und so gut wie Ugo war, ist das okay so. Es ist ein verdienter Sieg von ihm."

Ugo Humbert dagegen dürfte manchem Tennisfan endgültig im Gedächtnis bleiben. Immerhin hat er schon zwei Turniere auf der ATP-Tour gewonnen und steht an der Grenze zur Top 30. Sein nächster Gegner bei den 28. NOVENTI OPEN ist Sebastian Korda (USA) - das Duell zweier ganz junger Akteure.

Alexander Zverev spielte ein gutes Match, doch Ugo Humbert spielte noch besser. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Scholz
Ugo Humbert schaffte zum dritten mal einen Erfolg gegen einen Top Ten-Spieler. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Schulz
Was soll ich machen?, scheint Alexander Zverev sich hier zu fragen. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Schulz