Bahnt sich da etwa eine neue Rasenkarriere an? Ist das einer, der auf dem Haller Gras sogar in die Fußstapfen von Roger Federer treten könnte? Nun mal langsam, der Weg dorthin ist noch sehr weit, aber den Anfang hat Matteo Berrettini (23) gemacht.
Nach dem Turniersieg in Stuttgart in der Vorwoche hat er auch in Halle bislang überzeugt. Durch das 4:6, 6:3, 6:2 im Achtelfinale hat er jetzt sieben Matches in Folge auf dem grünen Untergrund gewonnen. Doch seinem Landsmann Andreas Seppi, der ihn 2018 noch in Halle sicher bezwungen hatte , gelang immerhin das erste Break seit zehn Tagen. Zuvor hatte der Newcomer aus Rom 63 Aufschlagspiele in Folge durchgebracht.
Zum Matchauftakt suchte der 1,96 Meter große Italiener noch seine Form. Routinier Seppi (35) dagegen war hellwach, fand zu seinem Spiel, ging jedes Tempo mit, streute Slicebälle ein, war variabel. Im siebten Spiel wackelte Berrettini, Seppi schnappte zu und holte sich wenig später Satz eins.
Doch war schon im ersten Durchgang klar, dass Berrettinis Form hier über Sieg und Niederlage entscheiden würde. Er hat als Spieler mehr Möglichkeiten. Die brachte er dann im zweiten Satz besser und besser zur Geltung. „Da habe ich mein Spiel etwas umgestellt und das hat sich ausgezahlt“, sagte er nach dem Match. Allerdings musste er erst im siebten Spiel noch selbst einen Breakball abwehren. Danach hatte er freie Bahn, breakte selbst und brach Anfang des dritten Durchgangs endgültig Seppis Widerstand. Der Haller Finalist von 2015 hatte nichts mehr entgegen zu setzen. Nahezu alle Schläge von Berrettini saßen nun perfekt und die größere Power setzte sich durch.
Im Viertelfinale aber muss der Aufsteiger der Saison ein anderes Kaliber aus dem Weg räumen. Da wartet Karen Khachanov, Nummer 9 der Weltrangliste. Der sinnt auf Revanche, hat er doch in der Vorwoche in Stuttgart gegen Berrettini deutlich in zwei Sätzen verloren. „Das wird ein hartes Match“ sagte Berrettini.