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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Das war Tag 3 bei den NOVENTI OPEN

Roger Federer verabschiedet sich für dieses Jahr, Philipp Kohlschreiber will mehr

 

Rekordchampion Roger Federer (ATP 8) ist im Achtelfinale der 28. NOVENTI OPEN an Kanadas Supertalent Felix Auger-Aliassime (ATP 21) gescheitert: Mit seinem 13. Ass zum 4:6, 6:3, 6:2-Sieg machte der 20-jährige NextGen-Spieler am Mittwochnachmittag den Überraschungscoup auf dem Centre Court perfekt. „Ich bin natürlich überglücklich. Ein Sieg gegen Roger – das ist ein Traummoment“, sagte Auger-Aliassime, der Mitte des zweiten Satzes die Initiative und das Kommando in der Partie an sich riss und nach 104 Minuten über die Ziellinie ging. Mit unwiderstehlicher Stärke beim Service und präzisen Grundschlägen war der Youngster nicht mehr zu stoppen, allein im dritten Satz feuerte er acht Asse vom Racket. Im Spiel zur 2:0-Führung im letzten Durchgang gelangen ihm vier Volltreffer in Serie.

Federer, auf den Tag genau 19 Jahre älter als sein Herausforderer, konnte dem Ansturm von Auger-Aliassime lange erfolgreich widerstehen, bis zum verlorenen Aufschlagspiel zum 2:4 im zweiten Satz wehrte der 39-jährige Schweizer acht Breakbälle des Kanadiers nervenstark ab. Federer hatte 2019 seinen zehnten Titel in HalleWestfalen gewonnen, bei der 28. Auflage von Deutschlands bedeutendstem ATP-Event ging er bereits zum 18. Mal ins Pokalrennen. Allerdings mit so wenig Spielpraxis im Saisonverlauf wie nie zuvor: Der vierfache Familienvater war bislang 2021 nur in Doha, Genf und Paris an den Start gegangen. Sechs Spiele und eine 4:2-Bilanz standen vor dem ersten Ballwechsel bei den NOVENTI OPEN zu Buche.

Ein kräftiges Ausrufezeichen setzte „Oldie“ Philipp Kohlschreiber (ATP 128), der im Eröffnungsspiel auf dem Centre Court zum zehnten Mal das Viertelfinale der NOVENTI OPEN erreicht hatte: „Ich bin megahappy über meine Spiele bisher“, sagte Kohlschreiber nach dem 6:3, 7:6 (7:5)-Erfolg über Corentin Moutet (Frankreich/ATP 94). „Ich habe in Halle oft mein bestes, erfolgreichstes Tennis gespielt.“ Für Kohlschreiber war es der erste Viertelfinaleinzug bei einem Tourlevel-Match seit München 2019. Er hatte sich in der Corona-Saison eine längere Auszeit genommen, war zuletzt aber wieder auf Touren gekommen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Fortschritt, den ich zuletzt gemacht habe“, sagte der 37-jährige Bayer.

Schon bei den French Open hatte Kohlschreiber jüngst mit einem Vorstoß in die dritte Runde auf sich aufmerksam gemacht. Im Viertelfinale trifft Kohlschreiber nun auf den Weltranglisten-Siebten Andrey Rublev, der Jordan Thompson (Australien/ATP 81) mit 6:4 und 6:4 schlug. Kohlschreiber spielte vor vier Jahren bereits einmal gegen Rublev beim ATP-Turnier in Hamburg und gewann damals 6:3 und 6:1 auf Sand.

Der deutsche Routinier erreichte erstmals 2005 das Viertelfinale am Schauplatz des heutigen ATP 500-Events in Ostwestfalen. Über viele Jahre war der DTB-Nationalspieler dann eine mitbestimmende Kraft im Turnier, 2007 und 2009 erreichte er das Halbfinale, 2008 stürmte er ins Endspiel, verlor aber gegen Rekordchampion Roger Federer. 2011 erlebte er seinen besten Halle-Moment, als er sich im Finale gegen Landsmann Philipp Petzschner durchsetzte. Auch das Gastspiel 2012 verlief erinnerungswürdig: Da gewann Kohlschreiber in der Runde der letzten Acht gegen Matador Rafael Nadal, bevor er im Halbfinale am späteren Sieger Tommy Haas scheiterte. „Halle ist wie ein Stück Heimat auf der Tour für mich“, sagte Kohlschreiber.

Gleiches gilt allemal für Lokalatador Jan-Lennard Struff. Doch der nutzte den Rückenwind nach seiner Sensation gegen den Weltranglistenzweiten Daniil Medvedev nicht. "Struffi" unterlag überraschend dem stark servierenden Qualifikanten Marcos Giron aus den USA mit 7:6(1), 3:6, 4:6.

Der 18. Auftritt von Roger Federer bei den NOVENTI OPEN war schon nach dem zweiten Match beendet. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Schulz