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32. TERRA WORTMANN OPEN  14. - 22. Juni 2025

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Tel. Hotline: Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr

Der „Herr der Asse“ ist wieder mittendrin im Tourcircuit

Goran Ivanisevic will Stefanos Tsitsipas zu neuer Stärke führen

Er sorgte für eine der wunderlichsten Geschichten, die sich auf den grünen Feldern der Träume in Wimbledon jemals abgespielt haben. 2001 war es, als Goran Ivanisevic als scheinbar aussichtsloser Wild Card-Starter doch noch sein größtes sportliches Lebensziel im All England Club erreichte – der „Herr der Asse“ war nach drei verlorenen Endspielen endlich mit seinem Finalerfolg gegen Australiens Patrik Rafter der umjubelte „Rasenkönig.“ Und zwar an einem „Montag des Volkes“, am dritten Turnier-Montag, der wegen der Wetterkapriolen nötig geworden war und in untypisch ausgelassener Party-Stimmung stattfand. „Es ist der Tag, an den ich praktisch immer zurückdenke“, sagt Ivanisevic, der kroatische Nationalheld.

Bald wird er wieder an der Church Road im Südwesten Londons vorfahren, im Tross von Griechenlands Tennis-Ass Stefanos Tsitsipas. Denn als dessen Coach soll er gleich in der Rasensaison für einen gewissen Aufschwung sorgen und neue Durchschlagskraft erzeugen. Erst mal aber gilt es vor dem Grand Slam-Highlight, beim ATP 500-Rasenklassiker in Halle Erfolge auf die Tennis-Grüns festzuschreiben. In der Auftaktrunde der 32. TERRA WORTMANN OPEN ging Tsitsipas hauchdünn als Sieger über die Ziellinie, mit einem 6:4, 3:6, 7:6 (7:5) über den Italiener Luciano Darderi. Ivanisevic, konzentrierter Beobachter jenseits des Centre Courts, war ganz pragmatisch zufrieden: „Sieg ist Sieg. Es gibt keine Schönheitspreise.“

Aber eins ist für den ehemals großen Rivalen von Boris Becker auch klar: „Stefanos steht nicht da, wo er eigentlich hingehört.“ Sprich: Nicht auf Platz 25 der Weltrangliste, dem augenblicklichen Rang in der ATP-Hackordnung, sondern in der engeren Spitze, den Top Ten: „Er hatte gerade ein bisschen den Anschluss verloren. Aber mit seinem Potenzial ist er ein Weltklassemann, der jedem Angst machen sollte.“

Tsitsipas' Saison 2025 war bisher holprig, mit Ausnahme des Turniergewinns im mondänen Dubai Aviation Club. Zuletzt scheiterte er in der zweiten Runde der French Open am italienischen Qualifikanten Matteo Gigante, anschließend nahm sich der 26-Jährige erst mal eine Auszeit, um sich neu zu sammeln. In Zagreb folgten erste gemeinsame Trainingseinheiten mit Ivanisevic und auch moralische Ertüchtigung durch den neuen Coach. „Er muss wieder an sich glauben, Selbstvertrauen aufbauen. Das geht nicht von heute auf morgen“, sagt der 53-jährige Kroate, „man sollte keine Wunderdinge, aber gute Fortschritte erwarten.“ Dem kroatischen Sender „HRT“ gab der einstige Hammer-Aufschläger zu Protokoll, er selbst sei auch „kein Harry Potter.“

Ivanisevic, der ehemalige Weltranglisten-Zweite und langjährige Erfolgscoach im Team Djokovic, ist in Halle ein immer wieder gern gesehener Gast. Bei mehreren Legenden-Matches der „Champions Trophy“ unterhielt der „Herr der Asse“ die Tennisfans buchstäblich vortrefflich. „Goran ist ein absoluter Publikumsliebling“, sagt Turnierdirektor Ralf Weber. Zuletzt war Ivanisevic 2023 an der Seite von Andrei Medvedev (Ukraine) am Start – gegen die Kombination Mansour Bahrami und Tommy Haas. Nun aber ist er wieder mittendrin im Tennis-Circuit, als Mutmacher und Stratege für Stefanos Tsitsipas. „Ich habe keine Sorge, dass er nicht mehr zurückkomt in die Spitze“, sagt Ivanisevic vor dem Achtelfinalmatch seines Schützlings gegen den Amerikaner Alex Michelsen (ATP 33).

Goran Ivanisevic coacht nun Stefanos Tsitsipas. Foto: TERRA WORTMANN OPEN / Breakpoint Images