In Stuttgart vor Wochenfrist scheiterte Flo Mayer in zwei Tie-Breaks nur knapp an Rasenkönig Roger Federer. Diese gute Form hat er bei siner Comebacktour nach langer Verletzungspause mit nach Halle gebracht. Gegen den US-Amerikaner Brain Baker setzte sich der 32-Jährige in einem zeitweise hochklassigen Match mit 7:5, 7:6(3) durch. "Ich habe wirklich gut gespielt und er war kein einfacher Gegner", fasste der Deutsche die Partie zusammen.
Das Ungewöhnliche an der Partie: beide Akteure spielen mit einem so genannten Protected Ranking, das ihnen nach langer Verletzungspause hilft, in die Hauptfelder der Turnier zu kommen. "So eine Konstellation habe ich auch noch nicht erlebt", erklärte der Sieger. Und beide wollen offenbar wieder angreifen. Auch Brian Baker hat sein Spiel schon wieder gut beeinander. Er lebt vor allem vom guten Aufschlag, einer krachenden Vorhand und einem guten Händchen. Also ein ähnliches Paket wie beim deutschen Wimbledon-Viertelfinalisten von 2004. So waren es dann auch wenige Punkte, die über den Einzug ins Achtelfinale entschieden. Nach Break und Re-Break im ersten Durchgang holte sich Florian Mayer mit einem unglaublichen Volleyreflex einen Satzball bei 6:5 und nutzte diesen nach 39 Minuten. Im zweiten Durchgang hatte der manchmal etwas ungelenk wirkende Bayreuther zunächst zwei Breakchancen - er vergab sie. Bei 6:5 sah er sich dann plötzlich selbst zwei Satzbällen gegenüber. Es folgte eine Demonstration von Nervenstärke: Ein Ass, zwei Servicewinner und noch ein Ass hinten drauf und Mayer hatte den Tie-Break erreicht.
Dort führte der 31-jährige Amerikaner aus Nashville, der 2012 im Achtelfinale von Wimbledon stand, zunächst 2:0, verlor dann aber den Faden. Mit einem gefühlvollen Lob und einem donnernden Return besorgte sich Mayer schließlich drei Satzbälle. Stilgerecht verwandelte er mit einem Ass. Jetzt trifft er im Achtelfinale auf den an zwei gesetzten Japaner Kei Nishikori. "Wenn ich irgendwo eine Chance gegen ihn habe, dann hier in Halle auf Rasen", so Mayer.