Das tut weh! Vorjahresfinalist Alexander Zverev ist bei den 26.GERRY WEBER OPEN gleich zum Auftakt gescheitert. Eine Woche nach seinem ersten Viertelfinale bei einem Grand Slam-Turnier musste sich der Hamburger dem starken Kroaten Borna Coric mit 1:6, 4:6 geschlagen geben.
Alexander Zverev war zum Auftakt der Rasensaison sichtlich darum bemüht, möglichst schnell seinen Rhythmus auf dem Haller Rasen zu finden. Doch gegen Borna Coric, Nummer 34 der Welt, prägten zunächst die Fehler des Lokalmatadoren das Spiel. Zverev versuchte zwar gewohnt druckvoll aufzutreten, wirkte aber deutlich angespannt und hatte große Mühe, die entsprechende Länge in seine Schläge zu bekommen und das Timing zu finden. Nach gerade einmal 33 Minuten und 15 vermeidbaren Fehlern der deutschen Nummer eins holte sich Coric den ersten Satz kurz und schmerzlos mit 6:1.
In Roland Garros zeigte der 21-Jährige gleich mehrfach, dass er Rückschläge im Verlaufe eines Matches mittlerweile problemlos wegstecken kann. Und auch gegen Coric präsentierte sich Zverev in Satz zwei klar formverbessert. Zum großen Comeback reichte es aber nicht mehr, denn der Kroate erwies sich als der erwartet unangenehme Gegner. Der Mann aus Zagreb war zunächst deutlich spritziger, zerstörte Zverevs Spiel mit einem giftigen Rückhand-Slice und war bei den zahlreichen Grundlinienduellen der stabilere Akteur. Alexander Zverev erwischte letztlich einen komplett gebrauchten Tag: Der Vorjahresfinalist war noch zu sehr auf der Suche nach seinem Gespür für Gras und der nötigen Lockerheit in seinem Spiel.
Auch im zweiten Satz ging gleich das erste Aufschlagspiel des Deutschen verloren, Coric wurde immer selbstbewusster und zog sein Spiel konsequent durch. Dem Weltranglistendritten aus Hamburg, der zunächst vier Breakchancen nicht nutzen konnte, fehlte dagegen in den entscheidenden Momenten auch das nötige Quäntchen Glück. Hier zeigte der Kroate sein bestes Tennis, war aufmerksam in der Defensive und spielte phasenweise brillant auf. Dank der frenetischen Unterstützung der über 12.000 Zuschauer im fast ausverkauften GERRY WEBER STADION stemmte sich Zverev aber ab dem 1:5 im zweiten Satz mit Macht gegen die Niederlage. Er holte sich mit einem präzisen Passierschlag sein erstes Break, machte drei Spiele in Folge und lieferte sich mit seinem Gegner einen hochklassigen Schlagabtausch. Doch Zverevs Turbo zündete zu spät, die Aufholjagd war vergeblich und so verwandelte Coric nach 84 Minuten seinen vierten Matchball.
"Bei diesem Spiel gibt es nicht viel zu analysieren. Ich habe vor der Partie einmal auf Rasen trainiert und ein Doppel gespielt. Ich hatte sicher das schwerste Erstrundenlos. Jetzt muss ich einfach auf den Trainingsplatz. Ich habe vor dem Match versucht, daran zu denken, dass ich mich hier auf dem Center Court in Halle immer sehr wohl gefühlt habe. Aber das war heute komplett anders. Je länger das Match gedauert hat, desto besser habe ich gespielt. Wenn mir bei 4:5 noch das Break gelingt, ist sicher alles drin. Aber so ist es nun mal", bilanzierte der Senkrechtstarter auf der ATP World Tour. "Das Wichtigste ist sicher, dass ich keine Probleme mit dem Oberschenkel hatte. Da war alles gut. Jetzt werden wir uns im Doppel voll reinhängen. Aber wir müssen nochmal abwarten, wie es Mischa geht. Er hat sich möglicherweise in seinem Match etwas verletzt", ergänzte Zverev.