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32. TERRA WORTMANN OPEN  14. - 22. Juni 2025

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Jannik Sinner besteht die Feuertaufe

Der Italiener gewinnt sein erstes Spiel als Nummer eins mit Mühe

Die Nummer eins zu werden, ist eine Sache. Sie zu bleiben, eine ganz andere. Das hatte auch der momentane Herrscher der Tenniswelt, Jannik Sinner, selbst vor dem Turnier so gesagt. Und sein erstes Spiel als Nummer eins war kein leichtes, aber er bestand die Prüfung gegen Tallon Griekspoor mit 6:7(8), 6:3, 6:2. „Es war schön, als Nummer eins auf den Platz gehen. Aber so viel habe ich da gar nicht dran gedacht, weil ich mich auf meinen Gegner vorbereite“, sagte Sinner.

Es gab zwei ungesetzte Spieler im Feld, gegen die wohl keiner der Favoriten spielen wollte. Matteo Berrettini, früherer Wimbledon-Finalist, und Griekspoor. Der Niederländer ist extrem stark auf Rasen, gewann 2023 das Turnier von ‘s-Hertogenbosch. Für Jannik Sinner eine schwere Auslosung. Und das bestätigte sich. Griekspoor rief sein druckvolles Spiel ab. Er steht gern dicht an der Grundlinie und attackiert, wann immer möglich. Die langen Ballwechsel, die Sinner vor allem auf Hartplatz beherrscht, kamen kaum zustande. Es half dem Italiener auch wenig, dass er bislang alle vier Spiele gegen den Niederländer gewonnen hatte. Keines fand auf Rasen statt.

Griekspoor brauchte früh den Physio, ließ sich am Oberschenkel behandeln. Doch es ging weiter. Sinner musste im ersten Satz als Aufschläger immer nachlegen. Das gelang ihm bis zum 6:6. Im Tie-Break führte er schnell mit 5:1 und hatte bei 6:4 zwei Satzbälle. Doch den Durchgang nahm am Ende der 27-jährige Außenseiter aus Haarlem mit nach Hause. 10:8 im Tie-Break. Für den Australian Open-Sieger aus Sexten ging es nun darum, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen.

Im zweiten Satz gab es wieder eine Unterbrechung: Nach einem misslungenen Schmetterball riss das Netz aus der Verankerung und musste millimetergenau wieder eingestellt werden. Die Pause tat Sinner nicht gut: Er sah sich einem 0:40 bei eigenem Aufschlag gegenüber. Und dann passierte irgendetwas in ihm. Er legte plötzlich den Schalter um, gewann fünf Punkte in Folge und hatte im nächsten Spiel selbst Breakball.

Es folgte der Schlüsselball des Tages. Griekspoor manövrierte Sinner aus und wollte den Ball die Linie runter spielen zum Punktgewinn. Sinner war bereits auf dem Weg in die andere Ecke. Doch der Ball touchierte die Netzkante und flog in hohem Bogen langsam ins Feld. Der Italiener sprintete los, erreichte den Ball und schlug ihn im Fallen an Griekspoor vorbei. Das Publikum sprang jubelnd auf - Break zum 4:2. „Das war ein entscheidender Punkt, das Momentum war auf meiner Seite“, sagte Sinner. Dann servierte er zu Null durch. Minuten später hieß es 6:3.

Die Ballwechsel wurden nun länger, ganz nach dem Geschmack Sinners. Die Nummer eins dominierte den Rest der Partie. Zwei Breaks im dritten Satz und Ass zum Schluss brachten ihm den Sieg. Feuertaufe nach 2:22 Stunden bestanden.

Mitte des zweiten Satzes stand er am Rande einer Niederlage, doch Jannik Sinner drehte die Partie. Foto: Mathias Schulz/TERRA WORTMANN OPEN