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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Kyrgios triumphiert im großen Spektakel

Der Australier kämpft Stefanos Tsitsipas nieder und sorgt dabei für mächtig Aufregung.

Großes Tennis, große Aufregung, großes Spektakel – die Achtelfinalpartie von Stefanos Tsitsipas und Nick Kyrgios hielt, was sich das Publikum davon versprochen hatte. Der Australier wandelte zwischenzeitlich vielleicht sogar am Rande einer Disqualifikation, doch er zog mit 5:7, 6:3, 6:4 ins Viertelfinale ein.

Zum Auftakt gab es ein Aufschlaggewitter. Von den ersten neun Spielen endeten vier zu Null, fünfmal gab es genau einen Punkt für den Returnspieler. Die beiden 1,93 Meter großen Hünen servierten einfach durch. Kyrgios trieb es bis auf 223 Stundenkilometer. Weshalb beide noch nie ein Finale auf Rasen erreicht haben, erschien in dieser Phase rätselhaft. "Vielleicht klappt es ja diese Woche in Halle, ich glaube, ich bin einer der besten Rasenspieler", sagte Kyrgios. 

Doch zunächst passierte, was die absoluten Topspieler wie Tsitsipas an manchen Tagen von jenen der zweiten Reihe unterscheidet. Als es eng wurde, trumpfte der Favorit auf, der Gegner begann zu wackeln. Im 10. Spiel hatte der Grieche erstmals Breakbälle, vergab sie aber noch. Und während sich der Australier lieber in Diskussionen mit dem Schiedsrichter über das Hawk Eye oder klingelnde Handys begab, legte Tsitsipas bei 6:5 nach. Die nächsten drei Satzbälle ließ er noch ungenutzt, den sechsten machte er: 7:5 nach einem starken Vorhandreturn.

Kapitel zwei des Matches sah ganz anders aus. Nachdem Kyrgios aus Wut über den ersten Satz sein Racket zertrümmert hatte, fand er sein spektakuläres Returnspiel. Im ersten Aufschlagspiel des zweiten Satzes ließ er seinen gefürchteten Schlagarm laufen und holte mehr Punkte gegen das Service des Griechen als im gesamten ersten Satz. Break. Wenige Minuten später überschlugen sich die Ereignisse. 

Als sich der Australier aufreizend viel Zeit beim Gang zum Handtuch ließ, während der French-Open-Finalist von 2021 zum Aufschlag bereit stand, verteilte der Schiedsrichter eine Verwarnung an Kyrgios. Der Mann aus Canberra weigerte sich prompt weiterzuspielen, setzte sich auf die Bank, verlangte nach dem Supervisor. "Ich bin statistisch gesehen einer der schnellsten Spieler der Tour und der Schiedsrichter sagt mir, ich bräuchte zu lange. So etwas verstehe ich nicht", sagte der Verwarnte. Tsitsipas übte derweil unter dem Jubel des Publikums Aufschläge. Nach einem Pfeifkonzert entschloss sich der schimpfende Kyrgios weiterzumachen – und bekam das Match zusehends unter Kontrolle. Offenbar hatte die Unterbrechung seinem Gegner mehr geschadet. Kyrgios legte ein zweites Break nach und gewann den Satz 6:2. "Die Diskussion mit dem Schiedsrichter hat mich nicht aus dem Fokus gebracht, sie war doch eher irrelevant."

Im dritten Satz wehrten beide zunächst Breakbälle ab, doch das Momentum war eher auf der Seite von Kyrgios. Und tatsächlich -  im neunten Spiel war er zur Stelle. Eine atemberaubende Vorhand besiegelte das vorentscheidende Break zum 5:4. "Ich bin einfach froh, dass ich bei den wenigen Turnieren, die ich bestreite, mit den Besten der Welt noch mithalten kann. Und Stef gehört zu den Besten", befand Kyrgios nach dem Match. 
 

Auch zwei Verwarnungen stoppten Nick Kyrgios bei den 29. TERRA WORTMANN OPEN nicht. Foto: TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz
Stefanos Tsitsipas spielte einen überragenden ersten Satz, ließ sich dann aber von den Ereignissen aus dem Rhythmus bringen. Foto: TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz