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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Philipp Kohlschreiber als erster Spieler im Viertelfinale

Der Routinier kämpft den jungen Franzosen Corentin Moutet nieder.

Mit 39 Jahren ist Rekordsieger Roger Federer der älteste Spieler im Feld der 28. NOVENTI OPEN, doch dahinter folgt schon ein Deutscher: Philipp Kohlschreiber. Er ist inzwischen 37 Jahre alt und bereits zum 16. Mal am Start in Halle. 2011 gewann er das Turnier, 2008 stand er im Finale. Und 2021? Könnte er zu der Turnierüberraschung werden.

In der Weltrangliste ist „Kohli“ aus den Top 100 gefallen, doch bei den NOVENTI OPEN scheint er seine günstige Auslosung zu nutzen. Zum ersten Mal seit 2016 steht er im Viertelfinale von Deutschlands größtem Rasenturnier. Der Grund: Er bezwang den jungen Franzosen Corentin Moutet (22) mit 6:4, 7:6(4). Es war das erste Aufeinandertreffen der beiden.

Dabei wäre es beinahe gar nicht zu den zwei Sätzen gekommen. Moutet, der in der ersten Runde von der verletzungsbedingten Aufgabe des Belgiers David Goffin profitiert hatte, stürzte im vierten Spiel. Ein Schmerzenslaut entfuhr ihm. Dann blieb er nahe der Grundlinie liegen. Alles vorbei? Philipp Kohlschreiber eilte mit sorgenvollem Blick zum Netz. Doch Moutet erhob sich, testete vorsichtig seinen Körper und zeigte einen erhobenen Daumen in Richtung des Deutschen.

Weiter ging es in einem Match, das zwar nicht zu den spektakulärsten gehörte, in dem Kohlschreiber aber immer am Drücker blieb. Auch wenn Moutet allmählich besser ins Spiel kam. Bei 5:4 servierte der Oldie zum Satz, sah sich aber nach einem verunglückten Stop zwei Breakbällen gegenüber. Er wehrte sie ab. Dabei gab es eine kuriose Szene: Einen Aufschlag Kohlschreibers sahen beide Spieler übereinstimmend im Aus, das Hawke Eye aber schwieg. „Darfst du overrulen?“, fragte Kohlschreiber den Schiedsrichter. „Nein“, sagte der. Augenblicke später stand es 6:4.

Im zweiten Satz lieferten sich Talent und Routinier manch faszinierenden Ballwechsel, schlugen aber vor allem souveräner auf. Hoffen durfte der Deutsche immer dann, wenn Moutet sich mächtig über unnötige Fehler aufregte und vorübergehend in der Konzentration nachließ. Am Ende mussten die beiden in den Tie-Break. Dort gelang dem Deutschen das erste Mini-Break zum 3:2, das er jedoch sofort wieder hergab. Zum 5:3 gelang das nächste, diesmal machte er es besser, servierte durch und gewann den Tie-Break 7:4. Im Viertelfinale trifft der Augsburger nun auf Andrey Rublev aus Russland oder auf den Australier Jordan Thompson.

Philipp Kohlschreiber steht zum ersten Mal seit 2016 im Viertelfinale der NOVENTI OPEN. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Schulz
Frankreichs Talent Corentin Moutet scheiterte in den entscheidenden Momenten auch an der Routine seines Gegners. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Schulz