Wenn Gael Monfils bei einem ATP-Turnier auftaucht, sind die Fans glücklich. Der 32-jährige Franzose steht für beste Tennisunterhaltung und oft auch für große Leistungen. Letzteres ist ihm bei den 27. NOVENTI OPEN nicht gelungen. In der ersten Runde war bereits Schluss – gegen einen Landsmann.
Der Gegner im Gerry Weber Stadion hieß Pierre-Hugues Herbert. Und der ist auf Rasen gefährlich, immerhin hat er schon Wimbledon gewonnen – im Doppel. Viermal insgesamt stemmte Herbert bei einem Grand-Slam-Turnier im Doppel die Siegertrophäe in die Höhe. Zuletzt war das bei den Australian Open in diesem Jahr der Fall. Dort schaffte er sogar den Karriere-Grand-Slam. Im Einzel steht er immerhin auf Rang 43.
Monfils weiß also, mit wem er es da zu tun hat. Aber der frühere Einzel-Halbfinalist von French und US Open ist natürlich Favorit. Prompt verschläft er den Matchauftakt komplett. Der an Position fünf gesetzte Mann aus Paris kann im fünften Spiel gerade noch ein Doppelbreak seines Landsmanns abwehren, kämpft sich dann aber Stück für Stück wieder heran. Herbert, der in Deutschland zur Schule gegangen ist, hat trotzdem im Tie-Break bei 6:3 drei Satzbälle, die er aber alle vergibt. Doch er bleibt ruhig und nutzt den nächsten per Vorhandvolley zum 8:6.
Dann die Schrecksekunde im siebten Spiel bei 3:3 im zweiten Satz. Monfils stürzt, bleibt liegen. Turnierarzt Christoph Engelke und Physio kommen. Auch Pierre-Hugues Herbert eilt zu seinem Gegner. Nach einigen Bewegungstests aber geht es weiter für den Publikumsliebling.
Doch nur für wenige Minuten. Bei 4:5 schenkt Monfils dem Gegner einen Matchball. Den nutzt Herbert zum 7:6(6) und 6:4 und damit ist einer der Mitfavoriten schon ausgeschieden. Überzeugt hat derweil der 28-jährige Herbert, der konsequent den Weg ans Netz suchte und fand. Auf Rasen zahlen sich Fähigkeiten im Doppel eben aus.