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32. TERRA WORTMANN OPEN  14. - 22. Juni 2025

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Zverev, Sinner und der Kampf um den Tennisthron

In der Weltrangliste liegt der Deutsche nur auf Platz vier, doch im Jahresrace sitzt er dem Italiener im Nacken

Der eine ist gerade zum ersten Mal auf den Tennisthron geklettert, der andere liegt – beinahe etwas unbemerkt – in Lauerstellung. Bei den 31. TERRA WORTMANN OPEN im westfälischen Halle geht es nicht nur um den Turniersieg.  Es geht für Jannik Sinner und Alexander Zverev zugleich um etwas noch Größeres.

Nach der Finalniederlage gegen Carlos Alcaraz bei den French Open wurde viel darüber diskutiert, dass Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev erneut knapp seinen ersten Grand-Slam-Titel verpasst hat. Doch neben den großen Trophäen bietet sich für den 27-jährigen Hamburger noch eine andere Chance. Er liegt zwar in der Weltrangliste auf Rang vier, im Jahresrace aber, das nur die Ergebnisse 2024 einbezieht, liegt er auf Rang 2 hinter Jannik Sinner. Der Abstand beträgt 1000 Punkte – fast schon Schlagdistanz. „Natürlich ist die Nummer 1 ein Ziel für mich und ein Thema in diesem Jahr“, verriet Zverev. „Ich habe es ja selbst in der Hand, wenn ich gut weiterspiele und mich weiterhin steigere, was mir dieses Jahr ja schon gelungen ist.“

Zuversichtlich wirkt er, der 1,98 Meter Hüne.  Warum auch nicht? Die Hauptkonkurrenten Carlos Alcaraz und Jannik Sinner sind nicht unschlagbar für ihn. Ganz im Gegenteil. Gegen Alcaraz lautet die Bilanz 5:5, gegen Sinner sogar 4:1 für Zverev. Die letzten vier Spiele gegen die neue Nummer 1 hat er allesamt gewonnen.

Das ist auch Jannik Sinner bewusst: „Ja, im Head to Head ist er vorn. Da muss ich noch viel lernen, auch wenn ich die Nummer 1 bin.“ Der 22-jährige Italiener kommt gerade aus seinem Heimatort Sexten in Südtirol. Dort gab es einen großen Empfang für ihn. Vereinbart worden war der Besuch schon nach seinem Triumph bei den Australian Open im Januar. „Das passte natürlich perfekt, dass ich jetzt auch noch die Nummer eins wurde und wir das zusammen feiern konnten.“

1.800 Einwohner hat Sexten. Ein Dorf also, aus dem Sinner stammt. „Ja, manchmal frage ich mich schon, wie das passiert ist, dass ich aus diesem kleinen Ort auf die Nummer eins der Welt gekommen bin“, sagte er. Allerdings kommen ihm solche Gedanken nicht bei den wenigen Besuchen in der Heimat. „Da denke ich nicht an Tennis. Da verbringe ich Zeit mit Familie und Freunden. Sind ja immer nur ein paar Tage.“ In Sexten sei der Wintersport ein größeres Thema als Tennis. „Du brauchst also nicht immer perfekte Voraussetzungen um etwas zur erreichen“, erklärte er schmunzelnd.

Die Nummer eins zu werden, ist eine Sache. Oben zu bleiben, das sagen alle Großen der Tennisgeschichte, noch schwieriger. „Ja, das ist mir klar. Ich muss weiter hart an mir arbeiten, vor allem körperlich.“ Und wer sind die gefährlichsten Konkurrenten um den Tennisthron? „Neben Carlos Alcaraz ist das auch Alexander Zverev, na klar. Er liegt im Race auf Platz zwei und spielt eine tolle Saison, vor allem auch bei den Grand Slams. Er ist ein Kandidat für die Nummer eins.“ Dass der Deutsche ein paar Jahre älter sei, müsse kein Nachteil für diesen sein: „Er hat dann ja auch mehr Erfahrung als Carlos und ich.“

Erster Gegner für Sinner in Halle ist aber zunächst  der Niederländer Tallon Griekspoor. „Das wird schwierig, denn er schlägt richtig gut auf. Aber ich freue mich drauf“, sagte Sinner, der noch kein Turnier auf dem grünen Belag gewonnen hat.

Auf den Rasen in Halle freut sich auch Alexander Zverev. Die Umstellung von Sand sei gerade für körperlich große Spieler nicht einfach. „Aber ich kenne das ja, ich bin ja schon eine Weile dabei.“  Die Pause nach Paris habe er gebraucht: „Es waren zwei schöne Wochen in Paris, aber auch zwei schwierige Wochen, vor allem für den Körper. Klar tut dann die Ruhe in Halle gut.“

Genossen habe er auch den 5:1-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. „Wer hätte das nicht getan? Ich wünschte, wir würden jetzt immer gegen Schottland spielen.“

Alexander Zverev (l.) und Jannik Sinner sind 2024 die Spieler, die im Race die meisten Punkte gesammelt haben. Fotos: Mathias Schulz, Wolfgang Rudolf/TERRA WORTMANN OPEN
Autogramme zu schreiben gehört für die neue Nummer 1 der Welt, Jannik Sinner, zu den angenehmen Terminen bei den 31. TERRA WORTMANN OPEN. Foto: Wolfgang Rudolf/TERRA WORTMANN OPEN