Der Weg ins Achtelfinale der 26. GERRY WEBER OPEN war für Philipp Kohlschreiber ein langer. Genauer, 2 Stunden lang. Zum 13. Mal steht er nun in Halle in der Runde der besten 16. Für seinen Gegner Marton Fucsovics war es hingegen ein bitterer Tag, der Weltranglisten-45. spielte über zwei Sätze sehr konstant und machte wenig Fehler. Beim Stand von 6:4, 3:6, 1:1 im dritten Satz stoppte ihn allerdings eine Verletzung im linken Oberschenkel.
Die Zuschauer auf dem Center Court sahen zu Matchbeginn ein sehr ausgeglichenes Duell. Beide Spieler versuchten ihr Spiel variabel zu gestalten, bauten Stops und Volleys ein und kamen häufig ans Netz. So dauerte es auch bis zum achten Spiel, ehe es die erste Breakchance im Match gab. Fucsovics nutze seinen zweiten Breakball und ging 5:3 in Führung. Im folgenden Spiel stemmte sich Kohlschreiber gegen den Satzverlust. Er wehrte drei Satzbälle des Weltranglisten-45. ab, doch dieser konnte seinen zweiten Breakball zum direkten Rebreak verwandeln. Der Deutsche machte an diesem Tag jedoch häufig zu viele eigene Fehler. So auch bei seinem anschließenden Aufschlagspiel. Folglich ging der erste Satz nach 48 Minuten an Marton Fucsovics.
Nun lieferten sich beide Spieler einen harten Kampf um jeden Punkt. Mit lange Ballwechsel von der Grundlinie begeisterten sie die Zuschauer im GERRY WEBER STADION. Für Kohlschreiber, der in diesem Jahr bereits im Finale von München stand, entwickelte sich das Match zu einem Geduldsspiel. Symbolisch dafür war sein erstes Aufschlagspiel im zweiten Satz. 14 Minuten und einen abgewehrten Breakball benötigte der an Position sechs gesetzte Deutsche, ehe er das Spiel für sich entscheiden konnte. Die Erleichterung schrie der Halle-Sieger von 2011 anschließend laut heraus. "Das war der Kanckpunkt. Nach diesem Spiel war das Momentum ein bisschen mehr auf meiner Seite", sagte der Deutsche nach dem Match. Nach diesem Befreiungsschlag lief es tatsächlich besser für Kohlschreiber. Das folgende Spiel nahm er Fucsovics ab und ging 3:1 in Führung. Nach 1:36 Stunden gewann er den zweiten Satz mit 6:3.
Leichter wurde es für den Deutschen jedoch nicht. Das lag auch am starken Spiel von Fucsovics. Kohlschreiber musste erneut drei Breakbälle abwehren. Im dritten Spiel des dritten Satzes rutschte der Ungar dann aus und verletzte sich am linken Oberschenkel. Anschließend ließ er sich medizinisch behandelt. Die Nummer 45 der Welt spielte zwar zunächst weiter, konnte jedoch nicht mehr richtig aufschlagen. Nach 2 Stunden gaben er auf. "Es war ein harter Fight. Schade, wenn ein Match so zuende geht. Alles Gute an Fucsovics", wünscht der an Position sechs gesetzte Augsburger.
Im Achtelfinale trifft Philipp Kohlschreiber auf Matthew Ebden aus Australien.
