Sensation bei den TERRA WORTMANN OPEN: Jannik Sinner ist im Achtelfinale gegen Alexander Bublik ausgeschieden. Dem Weltranglistenersten und Titelverteidiger gingen gegen den großartig aufspielenden Halle-Champion von 2023 die Mittel aus – am Ende triumphierte Bublik mit 3:6, 6:3, 6:4.
Das mit viel Spannung erwartete Aufeinandertreffen der beiden letzten Turniersieger bot den Zuschauern in der OWL Arena am Donnerstagabend beste Unterhaltung. Erst vor zwei Wochen waren sich die beiden Akteure im Viertelfinale der French Open begegnet – damals endete die Partie in einem klaren Dreisatzerfolg für den späteren Finalisten Sinner. Die Revanche auf Rasen wurde erwartungsgemäß eine engere Angelegenheit.
Dabei machte Sinner im ersten Satz noch dort weiter, wo er in Paris aufgehört hatte. Schon nach wenigen Minuten tütete der Top-Favorit das erste Break ein und zog mit dem Vorsprung von dannen. Nach gerade einmal 27 Minuten machte Sinner per Vorhand-Winner – seinem bereits zehnten direkten Gewinnschlag – die Satzführung perfekt.
Im zweiten Satz erhöhte der Kasache das Risiko erheblich. Zweite Aufschläge mit viel Tempo, mehr Variation im eigenen Spiel und satte Grundlinien-Schüsse bei jeder Gelegenheit. Und weil der Weltranglisten-43. die Kugel richtig gut traf, geriet Sinner zunehmend unter Druck. Mitte des Satzes war es dann so weit: In einem überragenden Returnspiel gelangen Bublik gleich fünf Winner – und mit ihnen das so wichtige Break zum 4:2. Bei eigenem Aufschlag ließ der 1,96-Meter-Mann nichts mehr anbrennen und erzwang tatsächlich den Entscheidungssatz.
Auch im dritten Durchgang blieben Niveau und Spannungslevel gleichermaßen hoch. Das Publikum bejubelte Unmengen an spektakulären Ballwechseln und brachialen Gewinnschlägen. Beide Spieler mussten bei eigenem Service mehrere Breakchancen abwehren, konnten ihre Aufgaben aber mit Bravour meistern.
Noch vor der Partie hatte Sinner seinen tiefen Respekt vor den Fähigkeiten seines Gegenübers auf Rasen geäußert. Jetzt zeigte sich warum. Beim Stand von 3:3 erarbeitete Bublik sich eine weitere Breakchance – und konnte mit einem überragenden Vorhand-Passierball tatsächlich verwandeln. Beinahe noch beeindruckender: Nerven zeigte Bublik in der Schlussphase keine. Mit zwei durchgebrachten Aufschlagspielen machte Bublik den größten Sieg seiner Karriere humorlos perfekt.
Für Sinner endet damit der Traum von der Titelverteidigung in Halle. Der Italiener musste zum ersten Mal seit mehr als anderthalb Jahren vor dem Viertelfinale eines Turniers die Segel streichen. Außerdem endete eine 66 Partien währende Siegesserie gegen Spieler außerhalb der Top 20 der Weltrangliste.
Bubliks Gegner im Viertelfinale am Freitag ist Tomas Machac aus Tschechien. Die Nummer 23 der Tenniswelt, die an Position sieben gesetzt ist, ließ dem Ungarn Fabian Marozsan beim 6:2 und 6:3 keine Chance. Machac, der zum zweiten Mal in Halle am Start ist (Erstrunden-Aus 2024), gewann in diesem Jahr das ATP-500-Turnier in Acapulco.
Im direkten Vergleich der Viertelfinal-Konkurrenten führt Bublik mit 1:0. In Dubai 2024 siegte der Kasache auf Hartplatz im Tiebreak des dritten Satzes.