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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Die neue Nummer eins schlägt in Halle auf

Daniil Medvedev verrät bei den 29. TERRA WORTMANN OPEN ein Rasengeheimnis

Für ein Tennisturnier gibt es kaum etwas Größeres, als die amtierende Nummer 1 im Teilnehmerfeld zu haben. Bei den 29. TERRA WORTMANN OPEN in Halle ist genau das der Fall. Daniil Medvedev ist seit diesem Montag zum zweiten Mal auf Weltranglistenposition eins und natürlich auch im Turnier an eins gesetzt. „Ich bin glücklich, dass ich wieder ganz oben stehe, und habe mir das auch verdient“, sagte der 26-Jährige bei seiner Auftakt-Pressekonferenz in der OWL-Arena. Er betonte das wohl auch, weil er am Vortag im Finale von s’Hertogenbosch völlig überraschend gegen den niederländischen Außenseiter Tim van Rijthoven glatt verloren hatte. „Aber die Weltrangliste berücksichtigt 52 Wochen und nicht nur eine, sonst hätten wir ja ständig eine neue Nummer eins“, sagte Medvedev und lachte. 

In diesen 52 Wochen war er insgesamt der konstanteste Spieler, gewann die US Open, stand in Australien im Endspiel. 2022 fehlt ihm allerdings noch ein Titel. „Vielleicht mache ich es ja in Halle besser.“ Möglich ist das auch, weil der 1,98-Meter-Hüne sein Spiel auf Gras deutlich verbessert hat. 2021 holte er den Titel auf Mallorca, jetzt folgte das Finale in s’Hertogenbosch: „Ich werde immer stärker auf Rasen und das freut mich besonders, denn früher war Rasen mein Lieblingsbelag.“ Heute sei das Hartplatz, weil „ich da mein Spiel besser zur Geltung bringen kann“. Auf Rasen sei es schwieriger den Rhythmus des Gegners zu brechen und genau das sei aber die Stärke seines Spiels, so Medvedev. „Aber ich mag den Rasen. Ich habe da viel Potenzial und verbessere mich immer weiter.“

In der ersten Runde der 29. TERRA WORTMANN OPEN trifft der Favorit auf David Goffin. Keine leichte Auslosung, denn der Belgier stand 2019 im Finale von Halle und bezwang Medvedev wenige Wochen später in Wimbledon in fünf Sätzen. „Ja, auf Rasen ist David gefährlich, das ist ein echter Test zum Auftakt.“ Die neue Nummer zwei der Welt dagegen, der Deutsche Alexander Zverev, fehlt verletzungsbedingt in Halle. „Das ist schade fürs Turnier, das wäre ein tolle Konstellation gewesen mit den Nummern eins und zwei“, sagt Daniil Medvedev. Er habe die Verletzung in Paris nicht live im TV gesehen, aber das Match in Score verfolgt. „Plötzlich ging es im Tie-Break nicht weiter. Dann erhielt ich Nachrichten von Freunden, die es gesehen hatten.“ Er wünsche Zverev eine schnelle Genesung. Der Deutsche hätte mit einem Turniersieg bei den French Open selbst auf die Topposition klettern können. 

Bleibt noch der Blick auf die Finalniederlage in s’Hertogenbosch, zu der Medvedev natürlich auch befragt wurde: „Ich hatte einen klaren Matchplan, aber der ging überhaupt nicht auf“, erklärte er mit einem Grinsen. Sein Gegner Tim van Rijthoven, vor dem Event noch ohne Match in einem ATP-Turnier, habe unglaublich gespielt. „Wenn er so weitermacht, wird er Top 30, vielleicht sogar Top 10“, sagte Medvedev über den 25-jährigen Sensationssieger. Und dann kam ein Moment, in dem der erfahrene Blick eines Nummer-1-Spielers zu erkennen war: „Wobei es für einen Aufstieg auch etwas Glück braucht und Durchhaltevermögen.“ Etliche Überraschungssieger habe es schon gegeben, doch viele seien danach nie wieder auf dieses Spielniveau gekommen. 

Die neue Nummer 1, Daniil Medvedev (l.), wurde von Turnierdirektor Ralf Weber mit einer passenden Torte begrüßt. © TERRA WORTMANN OPEN/HalleWestfalen