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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 16 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Drama Baby! Roger Federer nach Krimi weiter

Weltranglistenerster siegt im Tie-Break des dritten Satzes gegen Benoit Paire

Was für ein Krimi! Roger Federer hat die Nerven seiner Fans im Achtelfinale der GERRY WEBER OPEN bis aufs Äußerste strapaziert und ist in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Match doch noch ins Viertelfinale eingezogen. Beim 6:3, 3:6, 7:6(7) gegen Benoit Paire stand Federer kurz vor dem Ausscheiden, musste zwei Matchbälle abwehren und sorgte am Ende doch noch für riesige Erleichterung bei seinen Fans. 

Wenn der Franzose Benoit Paire einen Tennisplatz betritt, wird es mächtig unterhaltsam. Selbst wenn ihm auf der anderen Seite Roger Federer, der vielleicht beste Tennisspieler aller Zeiten gegenüberstehen sollte. Der Filzballkünstler aus Avignon nahm dem Schweizer mit vielen Tempowechseln und seinem unangenehmen Rückhandslice jeglichen Rhythmus. Offensiv, aggressiv und spektakulär – Paire begegnete dem Spiel des Maestros mit offenem Visier und erarbeitete sich auch die erste Breakchance des Matches. Als er diese aber nicht nutzen konnte, war es um seine Contenance geschehen. Kurz darauf erhöhte Federer die Schlagzahl, Paire verlor komplett die Konzentration, zusätzlich auch noch die Nerven, und prompt sein Aufschlagspiel. Frustriert malträtierte der Franzose Ball und Rasen und so ging der Eröffnungsdurchgang mit 6:3 an den Weltranglistenersten. 

Schon in den vorherigen fünf Partien gegen Federer hat das „Enfant Terrible“ keinen Satz gewinnen können – doch diesmal sollte sich die Geschichte ändern. Paire schaffte den Neustart und brachte den Thron des Rasenkönigs mit seinem unorthodoxen Spiel mächtig ins Wanken. Federer wurde zu passiv und stand nach einem Doppelbreak zum 0:4 enorm unter Druck. Zu spät versuchte der Schweizer einen Gang hochzuschalten. Zwar holte sich der Baseler ein Break zurück, doch diesmal hielt Paire sein spielerisches Niveau hoch und schaffte den verdienten Satzausgleich (6:3). Es war Federers erster Satzverlust in Halle seit seiner Halbfinal-Niederlage gegen Alexander Zverev vor zwei Jahren. 

Die Anspannung unter den 11.500 Zuschauer im GERRY WEBER STADION im Entscheidungssatz war förmlich mit Händen zu greifen. Dass Federer bei den GERRY WEBER OPEN ein Achtelfinale verliert, hatte es bis zu diesem Tag nämlich noch nie gegeben. Paire stellte Federer auf eine harte Probe und der Schweizer haderte sichtlich mit seinem eigenen Spiel. Dem Schützling von Ivan Ljubici fehlte die Leichtigkeit auf dem Haller Rasen und so ließ der 36-Jährige drei Breakchancen, davon zwei Matchbälle, ungenutzt. Im alles entscheidenden Tie-Break führte Federer schon mit 3:1, doch Paire machte vier Punkte in Folge und stand bei seinen zwei Matchbällen kurz davor, den Rasenkönig vom Thron und der Spitze der Weltrangliste zu stoßen. Mit Glück und Geschick drehte der Schweizer aber den Spieß nochmal um und nutzte unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Haller Tennisfans seinen dritten Matchball. Benoit Paire reichten am Ende 59 direkte Punkte nicht zum Sieg.  

„Benoit hat super gespielt. Das muss man neidlos anerkennen. Zehn Zentimeter weiter und ich wäre raus gewesen. Jetzt habe ich wieder die Chance auf das Halbfinale. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich gewonnen habe“, rang Federer unmittelbar nach seinem Zittersieg noch um Worte.

"Super Roger" schaffte in einem echten Tennis-Drama gegen Benoit Paire den Einzug ins Viertelfinale der 26.GERRY WEBER OPEN. Foto: GERRY WEBER OPEN/KET