Die ersten sieben Punkte des Matches machte Florian Mayer. Aus der Ruhe ließ sich Andreas Seppi davon aber nicht bringen. Der Italiener wehrte die drei Breakbälle ab und gewann noch sein erstes Aufschlagspiel zum 1:1. Und Andreas Seppi legte nach, holte sich mit seinem ersten Breakball im darauffolgenden Aufschlagspiel von Florian Mayer die 2:1-Führung. Doch das war ihm noch nicht genug. Ein weiteres Break und zwei Aufschlaggewinne später stand es schon 5:1. Nach 29 Minuten hatte Andreas Seppi den ersten Satz mit 6:2 für sich entschieden.
Dass der 34-jährige Italiener auf Rasen gut spielen kann, hatte er bei den GERRY WEBER OPEN 2015 bereits unter Beweis gestellt. Damals unterlag er erst im Finale dem Rasenkönig Roger Federer nur knapp mit 6:7, 4:6. Und auch in Wimbledon schaffte er es 2013 immerhin bis in das Achtelfinale. Doch da kann Florian Mayer größere Erfolge auf diesem Bodenbelag vorweisen. Die GERRY WEBER OPEN konnte der ebenfalls 34-Jährige 2016 gewinnen und in Wimbledon schaffte er es 2012 und 2004 bis in das Viertelfinale. Außerdem entschied Florian Mayer das bisher einzige Duell mit Andreas Seppi auf Rasen für sich.
Gute Voraussetzungen also eigentlich für Florian Mayer. Doch diese Statistik interessierte den Italiener offensichtlich so gar nicht. Er spielte weiter sehr solide, fast fehlerfrei, brachte Florian Mayer immer wieder mit seinen langen platzierten Grundlinienschlägen in Bedrängnis. Der Deutsche aber hielt dagegen und so war es im zweiten Durchgang zunächst ein ausgeglichenes Match. Breakchancen blieben Mangelware. Das änderte sich im ominösen siebten Spiel. Andreas Seppi gab bei Aufschlag von Florian Mayer Vollgas, holte sich seines Gegners Aufschlagspiel zu null. Es war die Vorentscheidung, denn der Italiener servierte weiter sehr gut, ließ keinen Breakball für Florian Mayer zu. Nach 59 Minuten und dem 6:2, 6:4 stand Andreas Seppi im Viertelfinale.
Geehrt wurde trotz der Niederlage aber Florian Mayer, der zum letzten Mal bei den GERRY WEBER OPEN antrat. Wie schon im Vorjahr Tommy Haas so erhielt auch Florian Mayer den Excellence Award des Turniers. „Ich weiß noch nicht in welcher Funktion, aber ich werde sicherlich wieder nach Halle kommen. Der Turniersieg 2016 war einer der schönsten Momente meiner Karriere. Das vergesse ich nie“, erklärte Florian Mayer nach dem Match.
Andreas Seppi trifft im Viertelfinale nun auf den Kroaten Borna Coric.
