Dieser Fronleichnams-Feiertag war ein echter Tennisfeiertag für die Fans bei den 32. TERRA WORTMANN OPEN. Sowohl in der ausverkauften OWL ARENA als auch auf den Nebenplätzen kamen besonders die italienischen Zuschauer auf ihre Kosten.
Wer am Donnerstag über das Gelände an der Roger-Federer-Allee schlendert, hat zeitweise das Gefühl, in Italien zu sein. Immer wieder sind Unterhaltungen auf Italienisch zu hören, in den Zuschauerreihen hängen mehrere Fahnen der Trikolore in Grün-Weiß-Rot, dazu wimmelt es von orangefarbenen Shirts, die die Fans von Jannik Sinner stolz präsentieren.
Die italienische Tennis-Gemeinde honoriert die Erfolgswelle, auf der die Landsleute momentan reiten, und reisen ihren Stars auch bis nach Ostwestfalen hinterher. So wie die drei Freunde Vittorio Raffone, Vittorio Saggese und Vincenzo D’Apice, die für zwei Tennistage aus der Nähe von Neapel über Berlin nach Halle gekommen sind. „Der Erfolg unserer Jungs kommt nicht überraschend“, sagt Vittorio Raffone, der selbst Tennislehrer ist. „Der Verband hat vor 20 Jahren ein intensives Programm gestartet, bei dem viele Trainer gut qualifiziert und zusätzliche Challenger-Turniere veranstaltet worden sind. Jetzt erntet man die Früchte.“
Im Schatten von Superstar Sinner scheint sich Flavio Cobolli (ATP 24) nicht unwohl zu fühlen. Der 23-Jährige muss gegen Denis Shapovalov (ATP 31) zwar in drei Sätzen hart kämpfen, setzt sich auf dem schauinsland-reisen-Court schließlich aber mit 7:6 (2), 4:6, 7:6 (5) durch. Direkt hinter der Spielerbank sitzen die drei Freunde aus Neapel und recken ihrem Landsmann die Jubelfäuste entgegen.
„Es ist genial, wie eng wir hier am Geschehen sind“, sagt Vittorio Saggese, der bei seinem ersten Besuch angetan von der Atmosphäre der TERRA WORTMANN OPEN ist. „Im Vergleich zu anderen Turnieren ist es toll, dass man den Profis vor oder nach den Spielen auf der Anlage begegnet. So haben wir mit allen Italienern Selfies machen können.“
Später feuern sie noch das Doppel Simone Bolelli und Andrea Vavassori sowie Lorenzo Sonego gegen Alexander Zverev und natürlich Jannik Sinner an. Für die drei Freunde ist klar: Sie wollen wieder nach Halle kommen. Am Freitag fahren sie nach Hause – und drücken ihren Landsleuten die Daumen, dass diese noch bis Sonntag bei den TERRA WORTMANN OPEN aufschlagen dürfen.
