Konstanz war ein Fremdwort in diesem deutschen Duell. Yannick Hanfmann und Lokalmatador Louis Wessels produzierten sowohl tolle Schläge als auch reichlich sogenannte unforced errors. Dementsprechend auch der Verlauf der Satzgewinne: Gewann Hanfmann den ersten Durchgang, so sorgte Wessels für den Satzausgleich. Am Ende war nach etwas über zwei Stunden Spielzeit aber wieder Favorit Yannick Hanfmann mit 6:4, 3:6, 6:3 obenauf und zog zum ersten Mal ins Achtelfinale der TERRA WORTMANN OPEN ein.
Die entscheidende Phase des Matches begann beim Stand von 2:2, 15:15 im dritten Satz. Elf Punktgewinne in Folge führten zum 5:2 für Yannick Hanfmann - und diesen Vorsprung ließ er sich nicht mehr nehmen. "Ich habe mich im 3. Satz besser gefühlt und konnte auch seinen Aufschlag besser lesen", sagte der Sieger später auf der Pressekonferenz. Sein taktisches Rezept von Stops und Returns vor die Füße des Gegners ging auf.
Nun wartet auf ihn der an drei gesetzte Andrei Rublev, die Nummer 7 der Welt. Doch genau den hat Yannick Hanfmann vor wenigen Wochen erst in Rom überraschend geschlagen. "Ich weiß gar nicht, ob er starke Ergebnisse auf Rasen hat", gestand Hanfmann. "Er wird noch mal ein Stück schneller spielen als Louis, aber ich glaube, ich kriege das hin." Selbstbewusstsein ist also vorhanden beim 31-Jährigen, der bei den French Open im Mai ein Karrierehighlight erlebte. Dort erreichte er durch einen dramatischen Fünfsatzsieg gegen Thiago Monteiro in knapp fünf Stunden die zweite Runde.
