Hubert Hurkacz steht zum zweiten Mal nach seinem Turnier-Triumph 2022 im Endspiel der TERRA WORTMANN OPEN. Im Halbfinale besiegte der Pole die deutsche Nummer eins Alexander Zverev mit 7:6(2) und 6:4. Gegen die starken Aufschläge und das präzise Spiel von Hurkacz hatte der Hamburger am Ende keine Siegchance. „Ich liebe es, auf Rasen zu spielen. Der Belag ist genau der richtige für mein Spiel“, sagte der Sieger.
Vor zwei Jahren besiegte der 27-jährige Hurkacz im Finale den damaligen Weltranglistenersten Daniil Medvedev im Schnelldurchgang in nur 63 Minuten mit 6:1 und 6:4. Hurkacz wird nach seinen starken Auftritten bei den 31. TERRA WORTMANN OPEN von Platz neun auf Rang sieben der Weltrangliste klettern. Neuer Karriere-Bestwert.
Zverev hat dagegen sein drittes Finale in Halle verpasst. Der Hamburger verlor 2016 in drei Sätzen gegen den Überraschungssieger Florian Mayer und 2017 glatt in zwei Sätzen gegen Rekordsieger Roger Federer. Der 27-Jährige hätte mit Nicolas Kiefer gleichziehen können, der dreimal im Finale (zwei Erfolge) des ostwestfälischen Rasenturniers stand. Davor liegen nur noch Yevgeny Kafelnikow mit vier Finalteilnahmen und Federer (zehn Turniersiege, drei Endspielniederlagen).
Der erste Satz war zwar lange ausgeglichen, aber nicht sonderlich spektakulär. Spannend war das Aufschlagspiel von Hurkacz beim Stand von 3:3. Er wehrte insgesamt vier Breakchancen von Zverev ab, unterbrochen von einem medizinischen Notfall auf der Tribüne. Allen Besuchern war klar, dieser Satz konnte nur im Tiebreak entschieden werden. So kam es dann auch. Im Entscheidungsspiel servierte Hurkacz humorlos durch und beendete das Spiel mit zwei Assen zum 7:2.
Im zweiten Satz behielt Hurkacz jederzeit die Kontrolle. Spätestens nach seinem Break zum 2:1 (mit seiner ersten und einzigen Breakchance des gesamten Matches) war klar: Aufschlagriese Hurkacz wird sich die Partie nicht mehr aus der Hand nehmen. Der Pole servierte 17 Asse und wenn es doch zu einem Ballwechsel kam, jagte er die Bälle präzise in die Ecken und an die Linien.
„Er hat die wichtigen Momente etwas besser gespielt. Ich hatte im ersten Satz in dem Spiel bei 3:3 vier Breakbälle, aber in den Ballwechseln keine richtigen Chancen“, sagte Alexander Zverev. „Der Tiebreak ist sehr unglücklich gelaufen – und für ihn halt sehr gut. Danach ist er ein bisschen davongelaufen. Insgesamt sehe ich meine Chancen nun in Wimbledon viel, viel höher als vielleicht in den letzten Jahren.“ Im direkten Vergleich hat Hurkacz zum ersten Mal nach zuvor drei Niederlagen (alle auf Hartplatz) gegen Zverev gewonnen.