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32. TERRA WORTMANN OPEN  14. - 22. Juni 2025

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Jannik Sinner auf Betriebstemperatur

Der Weltranglistenerste stoppt Lokalmatador Jan-Lennard Struff mit 6:2, 6:7(1), 7:6(3)

Alle guten Dinge sind drei – das mag sich der Weltranglistenerste Jannik Sinner gedacht haben, als er zu seinem Viertelfinalmatch gegen Jan-Lennard Struff antrat. Zum einen, weil er in diesem Jahr bereits zweimal – in Indian Wells und in Monte Carlo – jeweils in zwei Sätzen gegen den gebürtigen Westfalen gewann, zum anderen, weil er seine beiden bisherigen Matches bei den 31. TERRA WORTMANN OPEN für sich entscheiden konnte. Es wurde ein dramatisches Match, das Jannik Sinner denkbar knapp mit 6:2, 6:7(1), 7:6(3) gewann.

Es ist nicht überliefert, ob es an dem schwül-warmen Wetter lag – Jannik Sinner war jedoch von Beginn an auf Betriebstemperatur. Im Gegensatz zu den ersten beiden Partien auf dem Haller Rasen, lief es bei dem frischgebackenen Weltranglistenersten nun deutlich besser. Jannik Sinner bewegte sich gut, stand so meistens passend und zwang Jan-Lennard Struff mit druckvollen und platzierten Schlägen zu Fehlern. In seinen vier Aufschlagspielen des ersten Satzes ließ er dem Deutschen lediglich drei Punkte. Zusätzlich konnte er zwei sein insgesamt sieben Breakbälle für sich entscheiden. Resultat: 6:2 für den Italiener nach genau einer halben Stunde.

Und auch im zweiten Durchgang zeigte Jannik Sinner, warum er aktuell die Nummer eins der Welt im Tennis ist. Forsch und aggressiv, die Bälle früh nehmend – der Italiener powerte gleich weiter. Wie im ersten Satz war Jan-Lennard Struff kurz davor, ein Break hinnehmen zu müssen. 0:40 – der Italiener konnte diese drei Breakbälle jedoch nicht nutzen und spätestens jetzt war „Struffi“, wie ihn die Haller aus seiner Bundesligazeit bei Blau-Weiss Halle liebevoll nennen, ebenfalls auf Betriebstemperatur. Er hielt nicht nur dagegen, er kämpfte, wurde mutiger und sicherer. Sein Coach Marvin Netuschil, der auch Coach der Bundesligamannschaft Tennispark Bärchen Versmold ist, feuerte ihn an, rief ihm Anweisungen zu. Respekt vor der Leistung des Jan-Lennard Struff, der Jannik Sinner in den Tiebreak zwang und dann nahezu überragend spielte: 7:1 und damit Satz zwei an den Deutschen. "So ist eben Tie-Break, das sind praktisch sieben Gewinnschläge", sagte Sinner nach der Partie.

Gleich zu Beginn des dritten Durchgangs führte Jannik Sinner erneut 40:0 bei Aufschlag Jan-Lennard Struff. Der Deutsche glich aus, zwei weitere Breakchancen folgten, doch erneut schaffte der Italiener das Break nicht. Insgesamt hatte der Weltranglistenerste 18 Breakchancen, von denen er lediglich zwei nutzen konnte. "Ich war heute mental stark und habe mich von den vielen vergebenen Chancen nicht aus der Ruhe bringen lassen", analysierte der Sieger später. Es war Dramatik pur, denn es ging wieder in den Tiebreak, diesmal mit dem besseren Ende für den Italiener. Alle guten Dinge waren heute tatsächlich doch drei.

Jannik Sinner stellte seine Leistung nach dem Match nicht in den Vordergrund, sondern lobte Jan-Lennard Struff: „Er hat heute sehr gut gespielt, er ist ein toller Spieler. Vielen Dank an das Publikum, das ihn toll unterstützt hat, aber immer sehr fair war. Ich freue mich auf das Halbfinale hier.“ Jannik Sinner – eine wahre Nummer 1.

Jannik Sinner steht im Halbfinale und hat seinen ersten Titelgewinn als Nummer eins der Tenniswelt weiter im Visier. Foto: TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz
Jan-Lennard Struff wehrte 16 von 18 Breakbällen ab und unterlag dennoch. Foto: Mathias Schulz/TERRA WORTMANN OPEN