Joao Fonseca ist erst 18 Jahre alt, er ist ein großes Tennis-Talent, er hat in diesem Jahr schon das ATP-Turnier in Buenos Aires gewonnen und im vergangenen die Next-Gen-Finals. Kleiner Makel: Auf Rasen muss er weiter auf seinen ersten Matchgewinn warten. Nach seiner Erstrundenniederlage im vergangenen Jahr verlor der Brasilianer auch bei den 32. TERRA WORTMANN OPEN zum Auftakt – mit 7:5, 6:7 und 6:7 in einem dramatischen Dreisatz-Krimi über 2:44 Stunden gegen den Italiener Flavio Cobolli, der als 24. der Weltrangliste 33 Plätze besser platziert ist als Fonseca.
Fonseca, der erst sein zweites Rasenmatch überhaupt bestritt, verpasste es durch die Niederlage, der jüngste Gewinner eines Matches in Halle nach Zverev und Coric (2015) zu werden. Für den auch erst 23-jährigen Cobolli ist Deutschland ein sehr gutes Pflaster. Ende Mai siegte er beim ATP-500-Turnier in Hamburg, in Halle setzte er seine „deutsche“ Serie fort und gewann zum ersten Mal bei den TERRA WORTMANN OPEN. 2024 war er in Runde eins ausgeschieden.
In Satz eins schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts. Fonseca war der leicht bessere Spieler, der Cobolli bei dessen Service ein wenig in Bedrängnis bringen konnte. Seinen insgesamt vierten Breakball nutzte der Brasilianer zum 6:5. Bei eigenem Aufschlag ließ der Jungstar nichts zu und vollendete mit einem Volley zum 7:5. Von dem Satzrückstand ließ sich Cobolli aber nicht irritieren. Beim Stand von 6:5 hatte er den ersten Satzball, im Tiebreak machte er dann den Ausgleich klar. Das 7:3 im Entscheidungsspiel war deutlich.
Auch im dritten Durchgang ging es für die starken Aufschläger wieder in den Tiebreak. Und es wurde dramatisch. Beide Akteure gaben den ein oder anderen Aufschlag ab, den ersten Matchball erspielte sich Fonseca beim Stand von 6:5. Oder besser gesagt: Cobolli machte zu viele Fehler. Das änderte sich. Der Italiener führte 7:6 und 8:7, dann rutschte Fonseca auf dem Rasen zweimal aus und ermöglichte Cobolli so beim Stand von 9:8 den dritten Matchball. Den nutzte die italienische Nummer zwei (hinter Lorenzo Musetti) zum Einzug ins Achtelfinale. Freude bei den Fans von Cobolli, die Anhänger von Fonseca werden aber in der Zukunft noch viel Spaß an ihrem Liebling haben – dann vielleicht auch auf Rasen.