Der deutsche Davis Cup-Spieler Mischa Zverev ist als vierter deutscher Teilnehmer bei den GERRY WEBER OPEN 2018 gescheitert. Der 31-jährige Hamburger, der mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen hatte, verlor gegen den russischen Vorjahreshalbfinalisten Karen Khachanov mit 6:7 (5), 3:6.
Rund zwei Wochen nach seinem Achtelfinalaus bei den French Open gegen Alexander Zverev bekam es Karen Khachanov in Halle nun mit dessen neun Jahre älterem Bruder Mischa zu tun – und nahm Revanche beim Zverev-Clan!
3.500 Zuschauer auf dem vollbesetzten Court Nummer eins erlebten klassisches Rasentennis: Beide setzten voll auf Offensive, Zverev sogar auf Serve & Volley. Während der Russe mit seiner brachialen Vorhand vor allem die Ballwechsel von der Grundlinie diktierte, stellte Zverev seine ganze Klasse am Netz unter Beweis. In einem ausgeglichenen ersten Durchgang ließen beide Protagonisten keinen einzigen Breakball zu, sodass der Tie-Break die Entscheidung bringen musste.
Unter den Augen von Zverevs Mutter Irina, seiner Ehefrau Kim, Familienhund Lövik und Fitnesstrainer Jaz Green, die alle auf dem Balkon des Zimmers im GERRY WEBER SPORTPARK-HOTEL mitfieberten, kämpfte sich der Deutsche nach einem 0:3-Rückstad nochmal zurück, musste am Ende aber doch Khachanov, der letztlich der etwas aggressivere Returnspieler war, den Vortritt lassen (5:7). Dabei deutete in dieser Phase noch nichts darauf hin, dass Zverev angeschlagen sein sollte. Nur drei Spiele später ließ sich der Norddeutsche aber den linken Oberschenkel dick bandagieren und versuchte trotz allem noch einmal voll anzugreifen. Allerdings agierte Zverev nun längst nicht mehr so spritzig wie im ersten Satz. Khachanov hatte sich immer besser auf Zverevs Aufschlag, der zudem auch deutlich an Präzision verlor, eingestellt und schaffte mit einem Returnwinner zum 3:1 das einzige und letztlich auch entscheidende Break des Matches. Alle Versuche von Mischa Zverev sich noch ins Match zurückzukämpfen, scheiterten vor allem an den krachenden Aufschlägen Khachanovs. Der Vorjahreshalbfinalist verwandelte nach 77 Minuten seinen ersten Matchball mit einem gekonnten Überkopfball.
Im Achtelfinale trifft der aufstrebende Russe nun auf den Japaner Kei Nishikori.