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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Korda Junior kämpft Routinier Nishikori nieder

Nach 160 Minuten hartem Fight bei großer Hitze steht das Talent im Viertelfinale

Was für ein Kampf! 160 Minuten lange beharkten sich Newcomer Sebastian Korda (USA) und der erfahrene Japaner Kei Nishikori auf dem Centre Court der OWL-Arena bei brütender Hitze. Am Ende siegte die Jugend bei den 28. NOVENTI OPEN mit 2:6, 6:3, 7:5.

Erfahrung gegen Jugend: Das war beiden schon vor dem Spiel bewusst. Schließlich hat der 31-jährige Japaner den jungen US-Amerikaner mit tschechischen Wurzeln zum Teil aufwachsen sehen. Vater Petr brachte den Sohn oft mit zum Training, als er Radek Stepanek betreute. So erlebte Kei Nishikori seinen Kontrahenten schon als Kind. „Ich bin erstaunt, wie weit er gekommen ist. Das hätte ich gar nicht erwartet“, sagte der japanische Superstar. Beide leben in Bradenton in Florida. Sebastian Korda ist dort sogar geboren.

Das Match glich zeitweise allerdings einem Fehlerfestival. Vielleicht lag es an der Hitze. Nishikori und Korda zogen bei ihren vielen Grundlinienduellen  das Tempo solange an, bis einem ein Fehler unterlief. Im ersten Durchgang machte der 20-jährige Amerikaner mehr Fehler, kassierte  Breaks zum 1:2 und 1:4. Der Japaner schien alles im Griff zu haben. Als Korda sich nach einem Sturz sogar noch behandeln ließ, sah es nicht nach einem Sieg des Talents aus. Doch er steigerte sich im zweiten Durchgang, während nun Nishikori nachließ. Das Break zum 4:2 reichte.

Im dritten Satz stieg das Niveau, und nun hatte der Japaner die ersten Breakchancen im zweiten Spiel, ließ diese aber ungenutzt. Die Reise der beiden sichtlich erschöpften Athleten ging Richtung Tie-Break, doch im elften Spiel schnappte der blonde Hüne plötzlich zu, nahm dem Gegner den Aufschlag ab. Vorbei war es noch nicht, denn nach zwei vergebenen Matchbällen hatte Nishikori noch einmal die Chance auf das Re-Break. Kordas Ass kam da zum perfekten Zeitpunkt. Augenblicke später reckte er die Arme als Sieger gen Himmel.

Sebastian und Petr Korda sind erst das dritte Vater-Sohn-Duo in der ATP-Geschichte, in dem beide einen Turniersieg gefeiert haben. Der Junior jubelte in Parma  vor wenigen Wochen. Der Vater war einer der besten Spieler der 1990er Jahre, gewann die Australian Open und stand 1997 im Finale von Halle. Ob der Sohn in Halle den nächsten Pokal in die Familie holt?

Für Kei Nishikori, einst die Nummer 4 der Welt und Finalist der US Open 2014, geht der Weg zurück zur alten Leistungsstärke weiter. In Paris hatte er zuletzt das Achtelfinale erreicht, dort allerdings von Alexander Zverev eine ordentliche Packung bekommen. "Ich habe heute insgesamt nicht schlecht gespielt", sagt er nach der Niederlage gegen Korda. "Im dritten Satz hatten wir beide unsere Chance, aber er hat verdient gewonnen."

Sebastian Korda wandelt in Halle auf den Spuren seines Vaters Petr, der 1997 im Endspiel stand. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Schulz
Für Kei Nishikori ist wie so oft bei den NOVENTI OPEN früh Schluss. Doch er lieferte einen begeisternden Kampf. FOTO: NOVENTI OPEN/Mathias Schulz