Noch hat er kein Finale auf Rasen bestritten, doch für Griechenlands Superstar Stefanos Tsitsipas ist Tennis auf dem grünen Untergrund trotzdem etwas Besonderes. „Rasentennis ist lebendige Geschichte“, sagt er. „Denken wir zurück: Die Anfänge der großen Tennisgeschichte liegen in den Turnieren auf Rasen in Europa.“
Bei den 29. TERRA WORTMANN OPEN ist die Nummer 5 der Welt diesmal einer der Turnierfavoriten. Doch so weit will der Grieche noch nicht denken: „Ich will gutes Tennis spielen, ein paar Matches gewinnen und mich an den Rasen gewöhnen“, nennt Tsitsipas als Erwartungen für die Woche. Letzteres ist durchaus eine große Aufgabe: „Auf Rasen musst du deine Talente entfalten, da geht es nicht so sehr um Prozenttennis. Du musst ans Netz, du musst deine Position auf dem Court finden, du brauchst viel Touch.“ Insgesamt werde auf Rasen das höchste Spielniveau verlangt.
Stefanos Tsitsipas wünscht sich mehr Turniere auf dem grünen Belag. „Das wäre toll fürs Tennis.“ Ebenso toll wäre wohl auch das Comeback des Rekordsiegers der TERRA WORTMANN OPEN, Roger Federer. „Er hat doch hier gefühlt 25 mal gewonnen“, scherzte Tsitsipas am Tag nach seiner Ankunft in Ostwestfalen. 25 Siege sind es nicht, aber immerhin 10. „Wir reden immer nur über Nadals Serie in Paris, aber das ist doch auch sehr beeindruckend.“ Auf der Tour fehle der Maestro derzeit. Federer ist Tsitsipas‘ Kindheitsidol und als Kind „hätte ich nie gedacht, dass ich mal gegen ihn spielen werde“. Auf der anderen Seite sei das die normale Entwicklung, wenn man in die Weltspitze vorstoße. „Manchmal ist es allerdings schwer zu glauben, dass Roger real ist – bei all seinen Erfolgen und seiner unglaublichen Art Tennis zu spielen.“ Der Schweizer habe die Messlatte im Tennis sehr hoch gelegt.
Unglaubliches Tennis hat zuletzt auch Dänemarks Supertalent Holger Rune gezeigt – als er Stefanos Tsitsipas bei den French Open aus dem Turnier warf. In Halle könnte es in der dritten Runde zur Neuauflage der Partie kommen. Chance zur Revanche? „Wenn dich ein Spieler schlägt, willst du natürlich beim nächsten Mal etwas ändern und gewinnen“, sagt der Grieche dazu. In der zweiten Runde könnte allerdings bereits mit dem Australier Nick Kyrgios ein schwerer Brocken warten. „Nick ist unberechenbar. Mal spielt er mit unglaublicher Intensität, dann verliert er plötzlich den Fokus. Gegen ihn musst du versuchen, dein Spiel konstant durchzuziehen.“ Zuvor aber muss Stefanos Tsitsipas zum Auftakt gegen den Franzosen Bonzi ran.
