Im Duell der kraftvollen Linkshänder hat sich Denis Shapovalov gegen Ugo Humbert durchgesetzt. Der Kanadier bezwang den Halle-Sieger von 2021 in der ersten Runde mit 6:4, 4:6, 7:6(4). In einer nicht immer hochklassigen, dafür aber spannenden Partie blieb Shapovalov der nervenstärkere Spieler. In der zweiten Runde bekommt der Wimbledon-Halbfinalist von 2021 es nun mit Flavio Cobolli zu tun, der kurz zuvor gegen Joao Fonseca die Oberhand behielt.
In der Anfangsphase bemühten sich beide Spieler, das Heft des Handelns schnell an sich zu reißen. Während Shapovalov einige Male sehenswert punkten konnte, unterliefen Humbert in den ersten Spielen viele einfache Fehler – auch beim Aufschlag. Mit zwei Doppelfehlern schenkte Humbert das erste Break der Partie beinahe kampflos her. Shapovalov konnte sich im Gegensatz zu seinem Gegenüber in brenzligen Situationen auf seinen guten ersten Aufschlag verlassen und transportierte den Vorsprung souverän zum 6:4-Satzgewinn.
So komplikationsfrei wie der einstige Weltranglistenzehnte durch den ersten Satz marschiert war, so nervenaufreibend wurden die Aufschlagspiele Shapovalovs im zweiten Durchgang. Zwar gelang ihm direkt das Break zum 1:0, den hart erarbeiteten Vorsprung musste er aber nur Augenblicke später wieder abgeben. Humbert feuerte sich immer wieder selbst an und drückte nun erstmals auf eine eigene Führung. Dem Franzosen gelang es immer besser, selbst in die Offensive zu gehen und Punktgewinne zu erzwingen. Einzig in der Chancenverwertung haperte es lange: Sechs Breakchancen gingen ins Land, bis Humbert aus den vielen Gelegenheiten Kapital schlagen und zum Satzausgleich verwandeln konnte.
Im entscheidenden Durchgang schenkten sich die beiden Akteure nichts. Humbert erarbeitete sich leichte optische Vorteile, doch auch Shapovalov fand wieder besser zu seinem Rhythmus. Schließlich musste ein Tiebreak her, um die beiden Spieler zu trennen. Auch hier ging es denkbar knapp zur Sache. Shapovalov landete mit dem Mini-Break zum 5:4 aber den entscheidenden Stich und verwandelte nur Augenblicke später zum umjubelten Achtelfinaleinzug.