Südtirol oder das Piemont? Zu Beginn der Sommerferien wird die Entscheidung für viele Italien-Urlauber schon gefallen sein. Beide Regionen am Fuße der Südalpen haben einiges zu bieten, Naturgenuss, gutes Essen und Trinken, Erlebnisse und selbstverständlich auch Erholung. Und Tennis-Persönlichkeiten haben sie auch hervorgebracht. Zwei davon standen sich im Achtelfinale der 30. TERRA WORTMANN OPEN gegenüber – und das gleich fast drei Stunden lang. Der Südtiroler Jannik Sinner besiegte gegen den Piemontesen Lorenzo Sonego mit 6:7 (4), 6:4 und 6:4 in genau 2:52 Stunden.
Sinner und Sonego stehen in diesem Jahr beide zum ersten Mal im Hauptfeld von Halle – und für den 21-jährigen Südtiroler geht die Reise weiter. Das Viertelfinale ist erreicht, die Nummer 9 der Tenniswelt und die Nummer 4 der Setzliste in Halle muss sich aber steigern, wenn er ein Wörtchen beim Thema Turniersieg mitsprechen möchte. „Ich habe viele Fehler gemacht, auch taktischer Natur“, sagte Sinner nach dem Match. „Aber das wird mir helfen, um in den nächsten Spielen besser zu werden.“
Gegen seinen Freund und Landsmann Sonego (28) erwischte Sinner keinen guten Start. Gleich im zweiten Spiel konnte er vier Breakchancen nicht nutzen, das Visier war noch nicht richtig eingestellt. Aber auch die Nummer 39 der ATP-Weltrangliste aus dem Piemont nutzte insgesamt vier Breakbälle nicht. So musste der Tiebreak entscheiden. Bis zum 4:4 war alles in der Reihe, dann traf Sinner zwei Bälle nicht richtig und spielte noch eine Vorhand zu lang – und schon war das Entscheidungsspiel mit 4:7 weg.
Besser machte es Sinner in Satz zwei. Er breakte Sonego, der in seiner Karriere 2019 in Antalya schon einmal ein Rasenturnier gewonnen hat, zum 3:2 und brachte den Durchgang nach Hause. Den vierten Satzball nutzte der Südtiroler zum 6:4. Danach wurde das Dach der OWL Arena geschlossen, es ging mit Indoor-Tennis weiter. Sinner nutzte beim Stand von 3:3 seine erste Gelegenheit, um seinem Kontrahenten den Aufschlag abzunehmen – 4:3. Bei Sinners Service kam Sonego nicht mehr zum Zug, so dass der Top-10-Star seinen ersten Matchball zum 6:4 verwerten konnte.
„Es war kein einfaches Match, ich musste mental schon an die Grenze gehen“, erklärte Sinner, der das norditalienische Duell knapp für sich entschied. Das wird der Freundschaft zwischen ihm und Sonego aber nichts anhaben können, genauso werden Südtirol und das Piemont weiterhin auf Augenhöhe um Sommerurlauber kämpfen.
