Was für ein Krimi in der OWL Arena! Der an Nummer zwei gesetzte Grieche Stefanos Tsitsipas musste in seinem Auftaktmatch der 30. TERRA WORTMANN OPEN gegen den Franzosen Gregoire Barrere Überstunden einlegen, um sich am Ende in 2 Stunden und 22 Minuten in drei ganz engen Sätzen durchzusetzen. Beim 6:7 (6), 6:4 und 7:6 (3)-Erfolg musste die Nummer 5 der Weltrangliste einige kritische Momente überstehen.
In Satz eins wirkte Tsitsipas uninspiriert, vor allem sein Returnspiel kam überhaupt nicht in die Gänge. Zwar erspielte sich der Grieche insgesamt sechs Breakchancen, nutzen konnte er aber keine. Auch ein Satzball im Tiebreak wurde von Barrere abgewehrt, der wiederum seine erste Chance auf den Satzgewinn eiskalt nutzte. Den Tiebreak gewann der 29-Jährige, Nummer 58 der Tenniswelt, mit 8:6.
Im zweiten Durchgang schien alles für den Franzosen zu laufen. Der breakte Tsitsipas zum 2:1 und erhöhte auf 3:1. Das Aus für den Griechen schien näher zu rücken. Auf einmal aber spielte der ehemalige ATP-Weltmeister groß auf. Er schaffte das Rebreak zum 3:3 und nahm seinem Kontrahenten beim Stand von 5:4 noch einmal das Service ab. Was gleichbedeutend war mit dem 6:4-Satzgewinn.
Satz drei verlief ausgeglichen, Tsitsipas fiel teilweise in die Schwermut des ersten Durchgangs zurück, war in den richtigen Momenten aber zur Stelle. Beim Stand von 4:4 gab es bei eigenem Aufschlag drei kritische Szenen zu überstehen. Denn Barrere führte 40:0, doch Tsitsipas wehrte alle Breakbälle, die schon fast kleine Matchbälle waren, ab und holte das 5:4. Es blieb alles in der Reihe, erneut ging es in den Tiebreak. Den beherrschte der 24-Jährige aus der griechischen Hauptstadt Athen. Er verwandelte den ersten Matchball zum 7:3. Ein hartes Stück Arbeit für Tsitsipas, er muss sich enorm steigern, um gegen Nicolas Jarry im Achtelfinale nicht auszuscheiden.
Denn Tsitispas‘ Bilanz in Halle ist sehr durchwachsen. 2018 und 2022 scheiterte der Grieche nach Auftaktsiegen jeweils in Runde zwei. Überhaupt: Auf Rasen ist der 24-Jährige nicht ganz so stark wie auf den anderen Belägen. Zwar gewann er auf Mallorca im vergangenen Jahr einen Tour-Titel, in Wimbledon schaffte er es aber nur einmal ins Achtelfinale bei bislang fünf Teilnahmen. Das war 2018. Ein Jahr später feierte Tsitsipas seinen größten Karriere-Sieg mit dem Triumph bei den ATP-Finals in London.
