Er ist der Überraschungsmann der 26. GERRY WEBER OPEN! Qualifikant Denis Kudla mischt die Konkurrenz beim größten deutschen Rasenturnier auf der ATP World Tour mächtig auf. Dank eines rundum überzeugenden Auftritts zog er mit einem 6:3, 6:4-Erfolg über den hoch gehandelten Stefanos Tsitsipas ins Viertelfinale ein. Aus heiterem Himmel kommt Kudlas Erfolg allerdings auch nicht: 2015 erreichte er in Wimbledon zum einzigen Mal in seiner Karriere das Achtelfinale eines Grand Slam-Turniers.
Denis Kudla hat bei den GERRY WEBER OPEN 2018 einen beeindruckenden Lauf. Seit der ersten Qualifikationsrunde hat er gegen Guido Pella, Nikoloz Basilashvili und Lukas Lacko keinen einzigen Satz abgegeben. Und auch gegen Newcomer Stefanos Tsitsipas hielt sich der in der Ukraine geborene US-Amerikaner schadlos. Zwei dominante Aufschläger prägten das Duell auf dem Center Court im GERRY WEBER STADION. Tsitsipas zeigte in den wenigen längeren Ballwechseln zwar die reifere Spielanlage und spielte die technisch feinere Klinge, produzierte aber zu viele vermeidbare Fehler.
Dennoch hatte der Grieche mit seiner mutigen Spielweise und dem einen oder anderen Hechtsprung schnell die Herzen der Haller Fans erobert. Besonders ab dem zweiten Satz suchte er deutlich häufiger den Weg ans Netz und erhöhte sukzessive den Druck auf seinen 74 Weltranglistenplätze schlechter platzierten Gegner. Tsitsipas brachte auch seine einhändige Rückhand, die häufig mit der von Roger Federer verglichen wird, immer besser zum Einsatz. Nur seine Chancen wusste er nicht zu nutzen. Im Gegensatz zu Denis Kudla, der im fünften Spiel des zweiten Satzes das matchentscheidende Break landete. Der Mann aus Virginia überzeugte beim Return sowie mit seinem knallharten Service und trat vor allem mit viel Selbstvertrauen auf – kein Wunder bei dieser Erfolgsserie! Der eingefleischte Fan des Stanley Cup-Champions Washington Capitals feierte mit dem Sieg über Tsitsipas seinen größten Erfolg des Tennisjahres 2018 und zog erstmals in das Viertelfinale eines 500er-Turniers ein. Und die GERRY WEBER OPEN sind für den Qualifikanten ja möglicherweise noch lange nicht vorbei.
Sollte er im Viertelfinale auf Dominic Thiem treffen, werden Erinnerungen an das Zweitrundenmatch der beiden bei den Australian Open im Januar wach. Damals zog der 25-jährige US-Boy trotz einer 2:0-Satzführung noch den Kürzeren.
