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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 16 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Zauberei auf dem Tenniscourt

Mansour Bahrami und Henri Leconte machen die schauinsland-reisen Champions Trophy zu einem Erlebnis

Es gibt physikalische Gesetze, die für alle gelten. Außer für einen Mann: Mansour Bahrami. Was er mit Ball und Schläger anstellen kann, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Und so blieb dem Publikum im Gerry Weber Stadion immer wieder der Mund vor Staunen offen stehen. So oft man Bahrami auch gesehen haben mag - seine Ballkünste verlieren nie ihre Faszination. Wenn dann noch an seiner Seite der Franzose mit dem Lausbubencharme, Henri Leconte, mitmischt, ist Vergnügen garantiert. 

Doch die beiden Ballzauberer können ihre Magie nur verbreiten, wenn auf der anderen Seite zwei stehen, die das zulassen. Und da hatten die Veranstalter in Nicolas Kiefer, Gerry Weber Open-Sieger von 1999, und Younes El Aynaoui aus Marokko die richtigen gefunden. El Aynaoui ist in Halle auch eine Besonderheit: er hat hier als einziger Spieler der Turniergeschichte ein Spiel in drei Gewinnsätzen gewonnen. Das war 2003, als er dem jungen Lokalmatadoren Christopher Koderisch nach einem schnellen 6:1, 6:2 aus freien Stücken noch einen dritten, gar nicht mehr notwendigen Satz gönnte, weil "es doch so schnell gegangen war".

Die Chemie zwischen den vier Akteuren passte. Da mussten Kiefer und El Aynaoui schon mal geduldig warten, wenn der Herr Bahrami für Handyphones der Fans posierte oder der Herr Leconte (55) zur Begeisterung seiner immer noch zahlreichen weiblichen Fans mal eben ganz viel Bein zeigte und Turniermaskottchen Gerry Berry augenzwinkernd Schläge androhte.

Zurück zu Bahrami: Schlagen Sie mal auf, wenn Sie sechs Bälle in der Hand halten! Spielen Sie mal im Liegen! Schlagen Sie den Ball mal über das Stadiondach und lassen ihn dann in Ihre Hosentasche plumpsen! Man könnte die Liste seiner Kunststücke endlos fortsetzen. Das Ergebnis ist, dass Bahrami, der in Paris lebende gebürtige Iraner, für das Showtennis das ist, was Roger Federer für das Wettkampftennis ist. Einzigartig, unvergleichlich, überragend und unverwüstlich. Womit wir beim Knackpunkt wären, denn der Mann ist 62 (!) Jahre alt. Die sieht man ihm natürlich nicht an und die Fans bei den Gerry Weber Open hoffen, dass der Zahn der Zeit auch weiterhin kaum an Bahrami nagt. Möge er noch viel Jahre wiederkommen, der Zauberer der Bälle. Ach ja: Gewonnen haben diesmal übrigens Kiefer/El Aynaoui mit 3:6, 6:2, 12:10. Aber das war nun wirklich ein völlig unbedeutendes Detail.

Publikumsliebling: Ballzauberer Mansour Bahrami ist einzigartig in der Szene. FOTO: GERRY WEBER OPEN_KET
Wie macht der das? Nicolas Kiefer und Younes El Aynaoui staunen über Mansour Bahrami. FOTO: GERRY WEBER OPEN_KET
Nimm du ihn: Henri Leconte hofft, dass Mansour Bahrami den Ball noch erwischt. FOTO: GERRY WEBER OPEN_KET