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32. TERRA WORTMANN OPEN  14. - 22. Juni 2025

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"Ich hatte schon einige schlaflose Nächte"

Jannik Sinner spricht vor dem Turnierstart in Halle über den verpassten French-Open-Titel und seine anstehende Mission Titelverteidigung

Jannik Sinner ist als Titelverteidiger zu den TERRA WORTMANN OPEN gekommen, zur 32. Auflage des ATP500-Rasenklassikers. Im vergangenen Jahr gewann der 23-jährige Südtiroler in HalleWestfalen gleich sein erstes Turnier als frischgebackene Nummer 1 der Weltrangliste. Er behauptete seine Topposition über die vergangenen gut 52 Wochen, siegte in dieser Zeit u.a. bei den US Open 2024 und den Australian Open 2025. Bei den French Open jüngst scheiterte er auf dramatische Weise im „Jahrhundert-Finale“ am Spanier Carlos Alcaraz – nach drei vergebenen Matchbällen im vierten Satz. Am Wochenende stellte sich Sinner in einer Pressekonferenz den Fragen der Journalisten. Nachfolgend Auszüge:

Jannik Sinner über seine Rückkehr nach HalleWestfalen: „Es ist natürlich ein sehr spezieller Moment, nach Halle zurückzukommen, dort, wo ich gleich mein erstes Turnier als Nummer 1 gewonnen habe. Das ist einfach eine große Wegmarke gewesen, etwas, was in meiner Karriere immer einen besonderen Platz haben wird.“

Jannik Sinner über seine Beziehung zu den TERRA WORTMANN OPEN: „Ich fühle mich inzwischen wie zuhause hier. Ich habe hier schon früh Vertrauen gespürt, man hat an mich gegalubt. Ich bekam eine Wild Card. Ich spüre jedes Mal eine Freude, wieder in Halle aufschlagen zu können.“

Jannik Sinner über die Besonderheiten des Standortes HalleWestfalen: „Es ist einfach weniger Stress hier drumherum. Man schläft auf der Turnieranlage, hat ganz kurze Wege. Man atmet ein bisschen durch zwischen der Hektik in diesem Saisonabschnitt, wo ja zwei Grand Slams stattfinden. Man muss sich den Tag hier ganz anders einteilen, weil man nicht zuviel unnötige Zeit etwa bei langen Shuttles vom Hotel zum Turnier verschwendet.“

Jannik Sinner über seinen Status als Nummer eins-Spieler der Welt: „Ich bin natürlich unheimlich stolz, das geschafft zu haben. Davon habe ich nie zu träumen gewagt. Für mich ging es in der Karriere nie primär um diesen oder jenen Platz, sondern zuallererst darum, das Beste aus mir herauszuholen. Gute Ergebnisse, viel Konstanz bringen dich ganz nach oben. Und Konstanz ist das Wichtigste, was du auf der Tour bringen musst. Diese Stabilität über längere Zeiträume.“

Jannik Sinner über seine Entwicklung in den letzten zwölf Monaten: „Ich freue mich erst mal, in dieser Position zu sein als Nummer eins. Auch wenn du bei jedem Turnier, in jedem Spiel der Gejagte bist. Derjenige, den jeder schlagen will. Ich habe noch weitere Fortschritte gemacht. Ich glaube, ich bin ein noch besserer Spieler geworden. Ich kenne mein Potenzial gut inzwischen.“

Jannik Sinner über die verpasste Chance auf den French Open-Sieg: „Ich hatte schon einige schlaflose Nächte. Das steckt man nicht ganz so einfach weg. Aber es ist dann auch mit jedem Tag, der verging, besser geworden. Man muss sich dann darauf fokussieren, welche Aufgaben vor einem liegen – und auch für sich selbst feststellen: Du hast noch nie so gut auf Sand gespielt wie jetzt in Paris. Am besten gehen die negativen Gedanken weg, wenn man wieder ein Turnier spielt. Dann muss man, ganz schlicht, wieder auf dem Platz seine Performance abrufen. Ich bin auf jeden Fall mental wieder bereit für jeden Kampf hier in Halle. Das erste Training war noch ein bisschen schwierig. Aber auch hier gilt: Mit jedem Schlag wird das Gefühl besser.“

Jannik Sinner über die Frustbewältigung in den letzten Tagen: „Ich war zuhause, habe viel Zeit mit Familie und Freunden verbracht. Das ist immer ein Ruhepol für mich, die heimatliche Umgebung. Es war ganz entspannt, wir haben auch mal schön zusammen gegrillt. Vom Tennis habe ich nicht viel mitbekommen.“

Jannik Sinner über die Umstellung von Sand auf Rasen: „Es ist immer eine komplizierte Phase in der Saison. Die ersten Rasenspiele sind schwierig, da muss man sehr konzentriert sein, sich gut bewegen. Für mich ist wichtig, intelligent aufzuschlagen. Aber ich habe mir gerade im letzten Jahr bewiesen, dass ich ein guter Rasenspieler sein kann.“

Jannik Sinner über die Tatsache, nach dem ersten Sprung auf Platz 1 mindestens ein Jahr auf dem Spitzenrang geblieben zu sein: „Ich habe gehört, dass das bisher nur Roger Federer, Jimmy Connors, Novak Djokovic und Lleyton Hewitt geschafft haben. Es ist eine Ehre für mich, Teil einer solchen Gruppe zu sein. Andererseits ist es so, dass man vor allem seine eigene Geschichte schreibt – abseits dieser Statistiken.“

Jannik Sinner will seinen Titel in Halle verteidigen. Foto: TERRA WORTMANN OPEN / Valentin Diehl