Das Doppel-Traumfinale bei den 32. TERRA WORTMANN OPEN ist perfekt: Kevin Krawietz und Tim Pütz, im vergangenen Jahr Finalverlierer und in diesem Jahr an Position eins gesetzt, fordern am Sonntag (ab 12.30 Uhr) die Titelverteidiger Simone Bolelli und Andrea Vavassori heraus. Im Halbfinale besiegten Krawietz/Pütz in einem engen Match die Qualifikanten Francisco Cabral (Portugal) und Lucas Miedler (Österreich), die bereits auf Rasen in Stuttgart im Halbfinale standen, mit 7:6 und 6:4.
Im ersten Satz brachten alle Aufschläger ihren Service durch, die ersten größeren Probleme hatte Lucas Miedler bei 6:5-Führung für die favorisierten Deutschen. „KraPü“ konnten drei Satzbälle nicht nutzen, es ging in den Tiebreak. In dem es hochdramatisch wurde. Denn Cabral/Miedler dominierten das Entscheidungsspiel und hatten bei 6:5 einen Satzball. Und der hatte es in sich: Cabral musste „nur“ noch einen Schmetterball ins Feld bringen, doch sein Schlag landete knapp im Aus. Dusel für Krawietz/Pütz, die mit zwei weiteren Punkten in Folge und mit ihrem vierten Satzball den Satzgewinn perfekt machten. Allein der erste Satz dauerte mit 58 Minuten zehn Minuten länger als das gesamte Halbfinal-Match von Bolelli/Vavassori (6:2, 6:2 gegen Auger-Aliassime/Shapovalov).
In Durchgang zwei bekam Kevin Krawietz zuerst Probleme bei seinem Service. Vier Breakbälle mussten er und sein Partner abwehren, um das 2:2 zu schaffen. Francisco Cabral war davon anscheinend so geschockt, dass er seinen Aufschlag prompt abgab und zwar mit einem Doppelfehler. Es sollte die Vorentscheidung sein. Beim Stand von 5:4 war es Aufschläger Pütz, der nichts anbrennen ließ und mit einem Passierball zwischen den Gegnern durch beim ersten Matchball das 6:4 klarmachte.
„Es war eine grandiose Atmosphäre auf dem Centre Court“, freute sich Kevin Krawietz. „Diese Unterstützung benötigen wir auch am Sonntag im Finale gegen die Italiener.“
In diesem Jahr wartet das deutsche Top-Doppel noch auf einen Turniersieg – nach Finalniederlagen in München und Adelaide. 2024 siegten „KraPü“ bei den ATP-Finals (ihr bislang größter gemeinsamer Erfolg) und in Hamburg. Krawietz ist zudem zweimaliger Sieger eins Grand-Slam-Turniers (2019 und 2020 zusammen mit Andreas Mies in Roland Garros).
Für Krawietz ist es das dritte Finale in Halle. 2024 verlor der 33-Jährige zusammen mit Pütz gegen Bolelli/Vavassori, 2021 konnte er gemeinsam mit dem Rumänen Horia Tecau triumphieren. Auch Pütz steht zum dritten Mal im Endspiel bei den TERRA WORTMANN OPEN. Den großen Pokal konnte sich der 37-Jährige noch nicht sichern. 2022 unterlag er zusammen mit dem Neuseeländer Michael Venus mit 12:14 im entscheidenden Match-Tiebreak gegen Granollers/Zeballos – und 2024 eben gemeinsam mit Krawietz.
