Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Duell auf Augenhöhe. Die beiden 1,98 Meter großen Spieler duellierten sich in einem fast dreistündigen Match, das Daniil Medvedev am Ende mit 7:6(3), 6:7(1), 6:4 für sich entschied. Damit steht der ehemalige Weltranglistenerste nach 2022 zum zweiten Mal in das Finale des Haller Rasenturniers ein.
Die Partie nahm im Laufe der Zeit immer mehr an Klasse und Spannung zu. War der erste Satz noch geprägt von sachlich geführten Aufschlagspielen, steigerten sich beide Akteure, indem sie nicht nur auf Ihren Aufschlag vertrauten, sondern auch mehr Mut zum Risiko bewiesen. Es waren aber in allen Sätzen nur ein paar wenige Ballwechsel, die den Unterschied machten.
Durchgang Nummer eins entschied Daniil Medvedev nach genau einer Stunde im Tiebreak mit 7:3 für sich. Bis zum Tiebreak hatten beide hervorragend aufgeschlagen, den Gegner damit unter Druck gesetzt und zumeist mit präzisen Grundlinienschlägen die Punkte gemacht. Lediglich einen Breakball gab es in diesem Satz für Daniil Medvedev zu verzeichnen. Diesen wehrte Alexander Zverev aber bravourös ab. Im Tiebreak aber leistete sich der Deutsche leichte Fehler. Daniil Medvedev zog schnell auf 5:0 davon und ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen.
Und der aktuell Weltranglistenelfte nahm den Schwung mit, schaffte ein schnelles Break, das erste des Matches, zur 2:0-Führung. Doch dann hatte Daniil Medvedev ein kurze Schwächephase, die Alexander Zverev sofort nutzte: Rebreak. Von da an brachten bis zum Stand von 6:5 für Daniil Medvedev beide Spieler ihre Aufschläge sicher durch. Der Deutsche musste nun sein Aufschlagspiel gewinnen, um zumindest weiter die Chance auf den Sieg zu haben. Doch der Weltranglistendritte wankt, er fiel aber nicht. Ganz im Gegenteil: Er wehrte drei Matchbälle ab und schaffte es in den Tiebreak, der nun genau umgekehrt wie der erste verlief. Daniil Medvedev unterliefen leichte Fehler, Alexander Zverev punktet beinahe nach Belieben: 7:1.
Schon der Anfang des dritten Satzes war verheißungsvoll. Sowohl Daniil Medvedev als auch Alexander Zverev steigerten sich, steigerten das Tempo, riskierten deutlich mehr. Daniil Medvedev belohnte sich dafür, in dem ihm zum 2:1 ein Break gelang. Postwendend hatte Alexander Zverev, die Chance auf das nötige Rebreak. Drei Chancen ließ er ungenutzt. Danach ließ Daniil Medvedev keine Breakchance mehr zu, verwandelte seinen fünften Matchball nach zwei Stunden und 59 Minuten zum 7:6(3), 6:7(1), 6:4.
"Ich bin supermüde und hoffe, dass das zweite Spiel auch lange dauert, damit mein Gegner im Finale auch müde ist. Ich hatte etwas Probleme, dass Match zuzumachen, aber egal wie, egal was, es hat dann geklappt", so ein erschöpfter aber auch sehr glücklicher Daniil Medvedev nach der Partie.
