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31. TERRA WORTMANN OPEN  15. - 23. Juni 2024

TICKET CENTER 05201 81 80
Montag bis Freitag 11 - 16 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)
 

Medvedev macht das Traumhalbfinale perfekt

Die Nummer eins bezwingt Bautista Agut und trifft auf den letzten Deutschen im Turnier

Dreimal hat Daniil Medvedev sein Glück gegen Roberto Bautista Agut auf dem Court probiert – und dreimal verloren. Sein Angstgegner? Vielleicht bislang, nun aber nicht mehr. Der an eins gesetzte Moskauer gewann sicher mit 6:2, 6:4. "Ich habe viel mit meinem Coach Fernando über die Taktik gesprochen, was ich verändern muss gegen Roberto. Es hat funktioniert", sagte der Sieger später. Was er genau verändert hatte, wolte er nicht verraten. "Ich muss noch oft gegen ihn spielen, das behalte ich lieber für mich", erklärte er lächelnd. 

Medvedev trifft nun im Traumhalbfinale der 29. TERRA WORTMANN OPEN auf den letzten Deutschen im Feld, Oscar Otte. Ein Leckerbissen für die Fans in der OWL Arena am Samstag. Es ist das erste Match der beiden gegeneinander. "Wir haben hier in Halle zum ersten Mal mit einander trainiert", so Medvedev. Otte sei ein großartiger Spieler und er erinnere sich noch an ein Jugendturnier: "Da verlor ich 2:6, 0:6 gegen Dominic Thiem und Oscar hat den dann bezwungen. Das hat mich beeindruckt." Geschehen ist das Ganze 2011 bei einem Jugendturnier in Umag. 

In den ersten vier Spielen des Viertelfinales gegen Bautista Agut war zu erahnen, weshalb es Medvedev so schwer fällt gegen den Mann aus Castellon De La Plana in der Nähe von  Valencia zu gerwinnen. Solange RBA, wie er genannt wird, in seiner Komfortzone dicht an der Grundlinie agieren kann, ist er schwer auszuspielen. Der erste Ballwechsel geriet gleich zum umjubelten Marathon und ließ beide Akteure schwer atmend zurück. 

Fehler sind oft ein Fremdwort für Bautista Agut. Er kann jedes Tempo mitgehen und ist auch mit 34 Jahren noch flink auf den Beinen.  Was auch immer Medvedev probierte  - oft hatte der Spanier die passende Antwort.  Beide hatten frühe Breakbälle, nutzten sie nicht. Dann aber schlug der Weltranglistenerste zu, hatte genug gesehen. Eine Hammerrückhand die Linie entlang, ein Netzroller und ein abschließender Doppelfehler des Wimbledon-Halbfinalisten von 2019 und Medvedev hatte sein Break zum 3:2. Er übernahm nun die Kontrolle und eilte auf  6:2 davon. Seine Bälle hatten nun die passende Länge, der Aufschlag kam besser, das solide Spiel des Spaniers reichte nicht mehr. 

Doch ein Aufgeben vor dem Matchball kennt Bautista Agut nicht. Er holte sich im zweiten Satz sofort selbst drei Breakbälle im zweiten Spiel.  Doch der 26-jährige Medvedev tat, was er schon in der ganzen Haller Woche tut: er kämpfte, ballte die Faust, pushte sich.  Sein klares  Ziel ist der Siegerpokal bei den 29. TERRA WORTMANN OPEN. Das war nicht zu übersehen. Die Breakchancen blieben ungenutzt. Eine weitere wenig später ebenfalls. US-Open-Sieger Medvedev  machte es seinerseits dann im siebten Spiel besser. Ihm reichte eine Möglichkeit zum 4:3. 

Bautista Agut hingegen ging weiter verschwenderisch mit seinem Möglichkeiten um. 0:40 stand es gegen die aufschlagende Nummer eins im achten Spiel und wieder blieben die Mühen des Spaniers ohne Lohn. Insgesamt vergab er neun Breakbälle in der Partie - ein Luxus, den man sich gegen die Nummer eins nicht erlauben kann. Nach 86 Minuten krachte ein Ass unerreichbar für den Spanier auf die Linie und Daniil Medvedev stand im Halbfinale. 

Daniil Medvedev gewann zum ersten Mal gegen Angstgegner Roberto Bautista Agut. Foto: TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz
Roberto Bautista Agut vergab alle seine neun Breakchancen. Das kostete ihn das Match. Foto: TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz